Über 16.300 Kilometer Luftlinie sind eine riesige Entfernung, müssen in der Wissenschaft aber keine Distanz bedeuten: Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die Monash University Melbourne (MU) sind in den letzten Jahren eng zusammengerückt, insbesondere im lebenswissenschaftlichen Profilbereich. Umso größer ist die Freude an der JLU, dass Vertreter der MU der Einladung der JLU gefolgt und zur Unterzeichnung eines Vertiefungsabkommens zum Ausbau der Zusammenarbeit in Forschung und Lehre nach Gießen gekommen sind. Im Beisein der australischen Botschafterin Lynette Wood wurde damit die weitere Intensivierung der erfolgreichen Zusammenarbeit beider Universitäten offiziell besiegelt.
Internationales Graduiertenkolleg „Molecular Pathogenesis of Male Reproductive Disorders”
Beispielhaft ist die Zusammenarbeit von MU und JLU im internationalen Graduiertenkolleg (IGK) „Molecular Pathogenesis of Male Reproductive Disorders” – das erste deutsch-australische Graduiertenkolleg überhaupt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit November 2012 gefördert. Im September 2016 haben die Forschergruppen die Verlängerung des IGK um 4,5 Jahre beantragt. Als Teil des Begutachtungsprozesses findet aktuell eine Vor-Ort-Begehung durch die DFG in Gießen statt. Hier werden bisherige Forschungsergebnisse und einzelne Forschungsprojekte detailliert vorgestellt. Besonders groß ist die Freude im internationalen Team über die persönliche Unterstützung des Folgeantrags durch die australische Botschafterin Lynette Wood. Zur Vor-Ort-Begehung ist die Botschafterin extra nach Gießen gekommen und hat in ihrem Beitrag eindrucksvoll deutlich gemacht, welch bahnbrechende Bedeutung und Vorreiterfunktion das internationale Graduiertenkolleg Gießen-Monash im Kontext der deutsch-australischen Wissenschaftsbeziehungen hat.
Die Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich im IGK mit den Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit. Eine Besonderheit des Graduiertenkollegs ist die gemeinsame Vergabe des Doktortitels durch beide Universitäten für erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen. Das Ausbildungs- und Forschungsprogramm der Doktorandinnen und Doktoranden umfasst gleichermaßen molekular- und zellbiologische sowie translationale Aspekte. 15 JLU- und 14 australische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind involviert.
Liebig-Professur australische Forscherin verlängert
Auf Prof. Kate Loveland wartete bei ihrem aktuellen Besuch an der JLU eine besondere Überraschung: Die Wissenschaftlerin darf sich darüber freuen, dass ihre Liebig-Professur für weitere zwei Jahre verlängert wird. Mit der Auszeichnung, mit der die JLU an ihren größten Forscher und Namensgeber erinnert, werden renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt und als Gastprofessorinnen und -professoren an die JLU gebunden. „Ich freue mich sehr, dass wir mit dieser exzellenten Wissenschaftlerin und hervorragenden Inhaberin der Liebig-Professur auf dem Gebiet der Reproduktionsforschung weiterhin sehr intensiv zusammenarbeiten werden“, sagte JLU-Präsident Prof. Mukherjee.
Prof. Kate Loveland ist an der Monash University am Institut für Anatomie und Entwicklungsbiologie sowie am Institut für Biochemie und Molekularbiologie tätig. Sie ist international anerkannt für ihre Forschung zur Hoden- und Keimzellentwicklung. So war sie beteiligt an der Identifikation eines neuen Regulationsmechanismus der Spermienentwicklung. Neben ihrer Kooperation mit der JLU arbeitet Prof. Loveland mit verschiedenen weiteren internationalen Forschergruppen zusammen.
Kontakt
Julia Volz
Leiterin des Akademischen Auslandsamts der Justus-Liebig-Universität Gießen
Goethestraße 58, 35390 Gießen
Telefon: +49 641 99-12130
Prof. Dr. Andreas Meinhardt
Institut für Anatomie und Zellbiologie
Aulweg 123, 35385 Gießen
Telefon: +49 641 99-47024