Hochschulprofile
Hochschulen und Universitäten wählen ein klares Profil und konzentrieren sich auf ihre Stärken. Das bedeutet auch, dass einige Hochschulen Studiengänge einstellen, deren Angebot an anderen Hochschulen besser ist.
Ebenso wird sich das Studienangebot stärker an der wirtschaftlichen Nachfrage orientieren. Dies gilt sowohl für die Einführung neuer Studiengänge als auch für die Einstellung bereits bestehender Studiengänge sowie die Entwicklung des jeweiligen Hochschulprofils.
Für Arbeitgeber bedeutet dies: Sie müssen ihren Bedarf offenlegen, Praktikumsplätze anbieten, Stipendien vergeben und Kompetenzen für die Ausbildung zur Verfügung stellen.
Staatliche Finanzierung
Zur Finanzierung dieser Maßnahmen zur Umstrukturierung der Hochschulen ist ein Betrag von bis zu 310 Millionen Euro bis zum Jahr 2015 verfügbar (7% des gesamten Bildungsbudgets). Die Hochschulen erhalten diese Mittel auf Basis ihrer Leistungen zum einen im Form einer Bonus-Malus-Regelung zum anderen im Wettbewerb untereinander (50 Mio.).
Forschung
Neben der Schwerpunktlegung bei ihren Bildungsgängen müssen Hochschulen zudem ihre Schwerpunkte in der Forschung setzen. Ziel ist: jede Universität soll zumindest in einigen Fachbereichen zur Weltspitze gehören.
Darüber hinaus müssen sie ihr Wissen besser vermarkten. Voraussetzung ist, dass Hochschulen sich an den Topsektoren sowie an den großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Sicherheit und demografischer Wandel orientieren.
Die Zahl der öffentlich-privaten Kooperationen, wie in den Centres of Expertise (http://www.centresofexpertise.nl/www.centresofexpertise.nl in Niederländisch), bei denen Bildungs- und Wirtschaftseinrichtungen in der praxisorientierten Forschung im Fachhochschulbereich zusammenarbeiten, wird erweitert.
Aus einer Pressemitteilung der TU Delft vom 1. Juli 2011 wird darüber hinaus deutlich, dass die Hochschulen zusammen 90 Mio. Euro an Forschungsfinanzierung freisetzen müssen. Dieser Betrag soll umverteilt werden und für folgende Bereiche zur Verfügung stehen: Forschungsinfrastruktur (36 Mio.), Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften (22 Mio.), Spitzenforschung (20 Mio.) und Verstärkung der gesellschaftlichen Relevanz wissenschaftlicher Forschung (10 Mio.). Parallel müssen sich Hochschulen und Universitäten häufiger auf die Suche nach einer privaten Finanzierung begeben.
Diese Nachricht basiert auf einer Pressemitteilung des niederländischen Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft vom 1. Juli 2011 und ist durch Informationen aus einer Pressemitteilung der TU Delft vom 1. Juli 2011 ergänzt.
Hintergrund: Topsektoren
Die niederländische Regierung vereinbarte für die nächsten Jahre eine gezielte Förderung von neun verschiedenen Sektoren, in denen sie sich durch eine besondere Wettbewerbsfähigkeit auszeichnen.
Zu diesen Sektoren gehören: Agro-Food, Gartenbau und Ausgangsmaterialien, High-Tech-Material und -systeme, Energie, Logistik, Kreativindustrie, Life-Sciences, Chemie und Wasser (http://english.minlnv.nl/english.minlnv.nl).http://english.minlnv.nl/portal/page?_pageid=116,1640360&_dad=portal&_schema=PORTAL&p_file_id=2200574