In Kooperation mit einer der führenden Universitäten der Türkei, der Dokuz Eylul Universität in Izmir, verfolgen die Greifswalder Wissenschaftler den Aufbau gemeinsamer Gesundheitsstudien in der Allgemeinbevölkerung. Zu diesem Zweck ist eine türkische Delegation mit Wissenschaftlern und Unternehmern unter Leitung von Prof. Murat Ozgoren, Vizerektor der Dokuz Eylül Universität Izmir und Präsident des Depark, ein Life-Science-Netzwerk, nach Mecklenburg-Vorpommern gereist. Nach dem gestrigen Empfang beim Oberbürgermeister der Hansestadt Greifswald, Dr. Arthur König, und einem Workshop zu Türkisch-Deutschen Perspektiven in der Gesundheitswirtschaft in Kooperation mit BioCon Valley findet der offizielle akademische Auftaktworkshop heute in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald statt.
„Die bisherigen Gespräche verdeutlichen die Verfügbarkeit exzellenter wissenschaftlich-technologischer Potenziale an den beteiligten Standorten und Einrichtungen“, betonte Projektleiter PD Dr. Carsten Oliver Schmidt von der Universitätsmedizin Greifswald.
Auf dieser Basis ergeben sich folgende konkret geplante Kooperationen:
- Gemeinsame Gesundheitsforschung in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung: In der Türkei knüpft dies an der bei rund 16.000 Erwachsenen auf Herz-Kreislauferkrankungen ausgerichteten Balcova Heart Study unter Leitung von Prof. Belgin Ünal und Prof. Gül Ergör an. Prof. Gül Ergör „Auf Basis der bisherigen Befunde lassen sich Risikogruppen identifizieren, die im besonderen Maße von Gesundheitsinterventionen profitieren.“ In Greifswald bildet die Study of Health in Pomerania (SHIP) den Hauptbezugspunkt.
- Nutzung von LifeScience-Netzwerken zur Sicherstellung eines hohen technischen Innovationspotenzials der Gesundheitsforschung: Eine besondere Rolle kommt dabei der Funktionellen Genomik zu. „Das kooperierende International Biomedicine and Genome Center Izmir (iBG-izmir)“, so Vize-Rektor Prof. Murat Özgören, „ist zwischen Deutschland und Indien der größte Life-Science Hub, dessen Möglichkeiten in die Projektzusammenarbeit eingebracht werden sollen.“
Auf deutscher Seite steht in Greifswald mit dem Interfakultären Zentrum für Funktionelle Genomforschung ein international ausgewiesener Kooperationspartner zur Verfügung.
Firmen beider Länder sind zur Kooperation eingeladen worden, in Izmir über den Technologie-Inkubator Depark, dem einzigen seiner Art in der Türkei, in Deutschland über BioCon Valley.
Vorgestellt werden heute des Weiteren die Kapazitäten der Partner des Verbundes, des Fraunhofer Life Science und des Institutes für Arbeit und Technik. „Unser Ziel ist es, neue Technologien unter Wahrung hoher Qualitätsstandards einer wissenschaftlichen Evaluation zu unterziehen, um neue medizinische Erkenntnisse zu ermöglichen“, so Schmidt.
Die Relevanz des Projektes reicht über das Gebiet der Bevölkerungsforschung hinaus, weshalb in Gesprächen zwischen den Hochschulleitungen morgen Möglichkeiten einer vertieften Zusammenarbeit besprochen werden sollen. Instrumentarien des studentischen und postgradualen Austausches sind zwischen den beteiligten Institutionen derzeit schon anwendbar und wurden in einer gut besuchten studentischen Veranstaltung beworben. Ein Gegenbesuch erfolgt im Frühjahr/Sommer 2015 zur Vertiefung der Kooperation unter Beteiligung der Institutionen und Netzwerkpartner beider Seiten.
Weitere Informationen siehe Presseinformation vom 6. Januar 2014: http://idw-online.de/de/news619493
Kontakt:
Universitätsmedizin Greifswald
Institut für Community Medicine
Study of Health in Pomerania (SHIP)/Klinisch-Epidemiologische Forschung
Projektleiter: PD Dr. rer. med. habil. Dr. phil. Carsten Oliver Schmidt
Walther Rathenau Straße 48, 17487 Greifswald
Tel: +49 3834 86-77 13
E-Mail: carsten.schmidt(at)uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de
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