Kritische Infrastrukturen sind heute immer häufiger mit dem Internet verbunden. Die Systeme dieser Infrastrukturen wurden vor geraumer Zeit auf elektronische Datenverarbeitung umgestellt. Damals war die Vernetzung nur intern und die Sicherheitsmaßnahmen wurden demzufolge nur für die betriebliche Kommunikation konzipiert. Heutzutage erweitert sich die Vernetzung auch auf externe Nutzer. Ohne eine entsprechende Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen an die heutigen Herausforderungen werden die Infrastrukturen verwundbar und im Fall eines Angriffs können sogar Menschenleben in Gefahr geraten.
Am 11. Januar 2017 wurde daher im Institut Mines Télécom Atlantique (IMT Atlantique) offiziell der Lehrstuhl zur Cybersicherheit von kritischen Infrastrukturen eingeweiht. IMT Atlantique vereint die Ingenieurhochschulen Télécom Bretagne, École des Mines de Nantes und Télécom ParisTech, die Region Bretagne und die Unternehmen Airbus Defence and Space, Amossys, BNP Paribas, EDF, la Poste, Nokia, Orange und die Société Générale.
Zu den geplanten Forschungsprojekten gehört unter anderem das Projekt “Cybercop 3D”, mit dem die Kontrollwerkzeuge der Sicherheitssysteme verbessert werden sollen. Mit dem Programm soll es möglich werden, eine Modellierung des Ortes in Echtzeit zu erstellen, wo ein Angriff stattfindet, sowie eine höhere Sichtbarkeit der Verbindungen zwischen den Ereignissen zu generieren, um die Angriffsszenarien besser zu verstehen.
Ein Projekt zur Berücksichtigung des menschlichen Faktors bei der Gestaltung der Sicherheitssysteme wird ebenfalls gestartet. Es werden Instrumente zur Entscheidungshilfe entwickelt, um die Sicherheitsbeauftragten bei der Umsetzung von Gegenmaßnahmen nach Angriffen besser zu beraten.
Quelle: Neuer Lehrstuhl zur Cybersicherheit der kritischen Infrastrukturen im Institut Mines Télécom Atlantique, Abteilung für Wissenschaft und Technologie - Französische Botschaft in Berlin vom 11.01.2017
Redakteur: Aurélien Gaufrès, aurelien.gaufres(at)diplomatie.gouv.fr