Aleksandra Pekowska baut ab dem kommenden Jahr am Nencki-Institut für Experimentelle Biologie in Warschau das Dioscuri-Zentrum für evolutionäre und funktionelle Genomik der Astrozyten – bestimmter Zellen im Nervengewebe – auf. Martin Vingron vom Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin wird sie als deutscher Partner dabei unterstützen. Derzeit forscht Pekowska an einem der US-amerikanischen National Institutes of Health.
Grzegorz Sumaras Zentrum, das ebenfalls am Nencki-Institut entsteht, wird sich der Aufklärung von Signalwegen widmen, welche bei Stoffwechselerkrankungen eine Rolle spielen. Sumara ist bislang am Rudolf-Virchow-Zentrum für experimentelle Biomedizin der Universität Würzburg tätig, an welchem er bereits mit seinem zukünftigen Partner Prof. Martin Eilers kooperiert.
Jedes der Exzellenzzentren wird mit bis zu 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre finanziert. Die Kosten tragen jeweils zur Hälfte das Bundesforschungsministerium und das polnische Wissenschaftsministerium, die gastgebenden Einrichtungen in Polen stellen die Infrastruktur.
Das Nencki-Institut für Experimentelle Biologie, das zukünftig gleich zwei Dioscuri-Exzellenzzentren beherbergen wird, ist Teil der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN).
Dioscuri ist ein von der Max-Planck-Gesellschaft entwickeltes Programm, um die Entwicklung von Zentren wissenschaftlicher Exzellenz in Mittel- und Osteuropa zu unterstützen. Im Mittelpunkt steht die Förderung herausragender Forscherinnen und Forscher, die ihre Forschung in dieser Region betreiben wollen. Dioscuri-Zentren werden dort entstehen, wo dank aufgebauter Infrastruktur bereits Grundlagen geschaffen sind und ein Umfeld für Spitzenforschung existiert. Sie sind auf fünf Jahre angelegt und können nach erfolgreicher Evaluierung durch externe Gutachter um weitere fünf Jahre verlängert werden.
Geplant ist, dass in Polen sukzessive bis zu zehn Dioscuri-Zentren entstehen. In der zweiten Ausschreibungsrunde können sich im Dezember erneut Wissenschaftler für die Gründung von bis zu drei Exzellenzzentren in den Bereichen Natur- und Lebenswissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften bewerben. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Programm möglicherweise auch auf andere mittel- und osteuropäische Länder ausgeweitet werden.