Der Klimawandel und anthropogene Nutzungsansprüche belasten weltweit zunehmend die Küstenmeere, zum Teil werden die Grenzen ihrer ökologischen Belastbarkeit bereits heute überschritten.
Folgerichtig wird international die Küstenmeerforschung immer stärker darauf ausgerichtet, Grundlagenwissen und Methoden zu entwickeln, die es gestatten, die belebten und unbelebten Ressourcen der Küstenmeere zu nutzen und dabei deren ökologische Funktionen zu erhalten oder zumindest so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Auch die an Israel grenzenden Küstenmeere werden von diesen Problemen in steigendem Maße betroffen.
In Konsultationen zwischen dem BMBF und MOST über die Ausgestaltung der Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit für den Zeitraum 2011 bis 2013 in den Meereswissenschaften bestand Einigkeit darüber, in den Mittelpunkt die Forschungsthemen:
- Auswirkungen des Klimawandels auf die ozeanografischen Bedingungen und auf die Küstenökosysteme (Anstieg der Wassertemperaturen, Versauerung des Meerwassers, hydrografische Veränderungen, Verschiebungen der Biodiversität),
- Einwanderung fremder Arten,
- marine Genomic (Suche nach neuen bioaktiven Substanzen, Infektionsbarrieren sowie toxische Algen)
zu stellen.
Das östliche Mittelmeer sowie das Rote Meer, einschließlich des Golfs von Aquaba, bilden die Schwerpunktregionen der gemeinsamen Arbeiten.
Die Themen sollen auf zwei Förderbekanntmachungen aufgeteilt werden. Die erste Förderbekanntmachung wurde im November 2010 veröffentlicht. Sie ist auf das erstgenannte Thema konzentriert. Die beiden anderen werden Gegenstand der zweiten Förderbekanntmachung, die etwa ein Jahr später erfolgen soll.
Insgesamt sollen Fördermittel in Höhe von 2,6 Mio. € aufgewendet werden. Etwa 10% der Summe werden vom MOST gestellt.
Mit den geplanten bilateralen Forschungen wird den wissenschaftlichen und den wissenschaftspolitischen Zielsetzungen des BMBF- Rahmenprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“ Rechnung getragen. Die Themenauswahl steht in weitgehendem Übereinklang mit dort zur Erdsystemforschung genannten Schwerpunkten.