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Neuer Campus für Sciences Po in Paris

Berichterstattung weltweit

Die französische Elitehochschule hat dem Staat ein 14.000 Quadratmeter großes Gelände in Paris abgekauft. Hier soll bis 2021 ein Campus nach internationalem Vorbild entstehen.

Der Staat hat Sciences Po (Institut d'études politiques de Paris, IEP) das Hôtel d’Artillerie, ein Gebäudekomplex aus dem 17. Jahrhundert im 7. Arrondissement, für 87 Millionen Euro (vor Steuern) überlassen. In dem ehemaligen Kloster sollen künftig die zehn Forschungszentren und sechs der sieben Graduiertenschulen des IEP untergebracht werden. Der neue Standort ist Teil der Zukunftsstrategie der Hochschule, die unter anderem innovative Lernformen, den Dialog von Forschung und Lehre sowie die Öffnung zu Stadt und Gesellschaft anstrebt. Die französische Bildungsministerin, Najat Vallaud-Belkacem, zeigte sich erfreut, dass die Sichtbarkeit und Attraktivität von Sciences Po aber auch die internationale Anziehungskraft der französischen Hochschulen und ihrer Geistes- und Sozialwissenschaften durch den neuen Campus gestärkt werden.

Das Gelände wird mit einem bereits bestehenden IEP-Standort verbunden und so eine Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern bilden. Der Hauptsitz des IEP befindet sich in der Nähe. Im Hôtel de l’Artillerie werden dann unter anderem ein Newsroom für die Journalistenausbildung, ein Plädoyer-Saal für angehende Juristen sowie ein Inkubator für Unternehmen entstehen. Die Unterrichtsräume sollen modulierbar und mit interaktiven Elementen ausgestattet werden. Ein „Learning Center“ soll als eine Art verbesserte Bibliothek auf 1.000 Quadratmetern mit adaptierbaren Plätzen für Gruppen- und Einzelarbeit sowie Onlineressourcen bieten. Offene Orte zwischen Arbeit und Privatleben („Third places“) auf dem Campus sollen den Dialog und das Entstehen neuer Ideen fördern. Auch 50 bis 100 Unterkünfte für Studierende mit Stipendium sind geplant, die so erstmals direkt auf dem Campus untergebracht werden können.

Das Gesamtkonzept ist von US-amerikanischen Campus‘ inspiriert: „Es wird ein urbaner Campus entstehen, der in Sachen Funktionalität, Platz und Arbeits- und Lebensbedingungen mit denen unserer großen internationalen Partner wie der Columbia University in New York, der London School of Economics oder der Hong Kong University vergleichbar sein wird.“, sagte Frédéric Mion, Direktor von Sciences Po.

Durch den Kauf des Hôtel d’Artillerie kann Sciences Po 16 gemietete Standorte auflösen, es bleiben sieben Eigentumsimmobilien. Die Bauarbeiten beginnen 2018. 2021 sollen die ersten Studierenden den neuen Standort nutzen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 200 Millionen Euro, die die Hochschule ohne öffentliche Unterstützung finanzieren will. Der Träger von Sciences Po, die Nationale Stiftung für Politikwissenschaft (Fondation nationale des sciences politiques) nimmt einen Kredit in Höhe von 160 Millionen Euro bei staatlichen Trägern (CDC, BpiFrance) und Privatbanken auf. 85 Prozent dieser Summe werden laut den Verantwortlichen durch die Einsparungen der Mietzahlungen gedeckt. Die restlichen Mittel stammen zu einer Hälfte aus den Eigenmitteln der Hochschule, die andere Hälfte soll noch eingeworben werden. Eine Anhebung der Studiengebühren zur Kostendeckung schloss Mion aus.

Quelle: educpros.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss. Infrastruktur

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