Mechatronik studieren in einer Region dieser Welt, in der nicht viele Europäer ohne näheres Hinsehen eine solche Bildungschance für Menschen im Nahen Osten erwarten würden: Diese Option bietet die German Jordanian University (GJU) in Jordanien. Und die Hochschule Bochum leistet einen wichtigen Schlüsselbaustein für dieses Studienangebot. Anfang November stellt Prof. Dr. Rolf Biesenbach, Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik und Leiter des Mechatronik-Zentrum NRW, diesen Beitrag auf der Internationalen Tempus-Jahrestagung 2012 an der Universität Bremen vor, einer Zusammenkunft der Hochschulen, die sich mit Unterstützung des EU-Förderprogramms für Hochschulmobilität engagieren.
Seit Dezember 2011 bilden insgesamt 10 Hochschulen und Institutionen aus England, Polen, Deutschland, Ägypten und Jordanien ein internationales Netzwerk und arbeiten im von der EU geförderten Tempus-Projekt "Development of a Joint International Master Degree and Lifelong Learning Framework in Mechatronics“ (JIM2L) unter der Projektleitung der Hochschule Bochum eng zusammen. Ziel des Projektes ist u.a. die Unterstützung der beteiligten Hochschulen des Nahen Ostens bei der Konzeption und erfolgreichen Einführung ingenieurwissenschaftlicher Masterstudiengänge in der Mechatronik. Durch das Projekt wird der studentische wie der wissenschaftliche Austausch gefördert und durch ein Konzept zum lebenslangen Lernen und dem Aufbau eines regionalen Mechatronik-Netzwerkes an den Hochschulen in der Region ähnlich zu den Modellen in europäischen Ländern flankiert.
Im Rahmen des Projekts unterstützt die Hochschule Bochum speziell die jordanische German Jordanian University (GJU). Bereits beim Aufbau des 10-semestrigen Bachelorstudiengangs Mechatronik in Amman übernahm die Hochschule Bochum mit dem Mechatronik-Zentrum NRW als federführende Hochschule die fachliche Betreuung und half bspw. durch die Erstellung der Curricula oder der Begleitung der Berufungsverfahren und Gastlehrveranstaltungen deutscher Professoren in Jordanien. So konnte u.a. ein fester Studentenaustausch zwischen der GJU und einem Netzwerk deutscher Fachhochschulen entstehen.
Am 21. Oktober 2012 repräsentierte Prof. Dr. Rolf Biesenbach die Hochschule Bochum bei der der feierlichen Eröffnungszeremonie des neu gebauten Campus in Madaba, ca. 30 km süd-westlich der Hauptstadt Amman Dabei nutzte er die Gelegenheit, sich mit den jordanischen Kollegen auszutauschen. Außerdem wurden in Amman der Curriculumsentwurf des vorgesehen Doppelabschlusses zwischen europäischer Seite und Nahem Osten mit Projektverantwortlichen der GJU und der privaten Philadelphia Universität weiterentwickelt, ein nationaler Informationstag zum Lifelong Learning Konzept des „JIM2L“ in 2013 geplant und weitere Themen im Rahmen der Projektumsetzung bearbeitet.
„Der Erfolg der GJU und das deutsch-jordanische Lehrkonzept auf der Basis der ‚angewandten Wissenschaften‘ ist beispielhaft. Mit der Weiterentwicklung hin zu auch forschungsorientierten Masterstudiengängen eröffnen wir weitere Möglichkeiten für die Region.“ fasst Prof. Biesenbach seinen Jordanien-Besuch zusammen.
Bei der diesjährigen Internationalen Tempus-Jahrestagung 2012 des DAAD am 8. und 9. November 2012 an der Universität Bremen wird die erfolgreiche Zusammenarbeit im „JIM2L“-Projekt darum Thema sein. Hier stellt Prof. Biesenbach Hochschulvertretern und Programminteressierten das Projekt in dem Regionalen Workshop „Southern Neighbourhood“ als ein herausragendes Beispiel internationaler Zusammenarbeit vor.
Weitere Informationen:
http://www.hochschule-bochum.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/artikel/master-ingenieure-fuer-aegypten-und-jordanien.html - Projekteröffnung in Bochum
http://www.jim2l.zu.edu.eg/Default.aspx - Internetseite des EU-Tempus-Projektes "JIM2L"