Trotz der Effektivität der antiretroviralen Therapie (ART) behalten Menschen, die mit HIV leben ein Reservoir an infizierten Zellen mit inaktivem Virus. Eine Unterbrechung der Therapie kann deshalb schnell zu einem Wiederaufleben der Infektion im ganzen Körper führen. Die HIV-Forschung konzentriert sich daher auf mögliche Strategien das Virus-Reservoir zu inaktivieren oder zu eliminieren.
Das kollaborative Forschungsteam verfolgt dieses Ziel durch die Entwicklung einer neuartigen in vivo-Gentherapie, die auf zwei innovativen Ansätzen beruht. So wollen die Forschenden die HIV-spezifische Desigern-DNA-Rekombinase Brec1 in Form eines Super-Repressors weiterentwickeln, sodass das HIV-1-Provirus gezielt durch epigenetische Veränderungen inaktiviert und stillgelegt werden kann. Zudem plant das Forschungsteam die Entwicklung von AAV-Vektoren, die humane T-Zellen und myeloische Zellen in peripheren Geweben sowie im zentralen Nervensystem als HIV-Reservoir-Zellen erreichen können und somit in der in-vivo-Gentherapie zur Auslieferung an die Zielzellen verwendet werden können.
Die Ergebnisse dieses kollaborativen Forschungsprojektes könnten damit den Grundstein für klinische Studien legen und einen wichtigen Schritt darstellen in Richtung einer ART-freien, heilungsähnlichen Therapie für Menschen mit HIV. Der Förderzeitraum des Projekts erstreckt sich von Juli 2024 bis Juni 2029.
Zum Nachlesen
- Leibniz-Institut für Virologie (30.07.2024): NIH-Grant für zukunftsweisende HIV-Forschung