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NRW und Fukushima treiben die Energiewende gemeinsam voran

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Mit der Dreifach-Katastrophe in 2011 erlangte die Präfektur Fukushima schlagartig eine traurige Berühmtheit. Fukushima zieht die Lehren: Die japanische Präfektur mit ihren knapp zwei Millionen Einwohnern will ihren Energiebedarf bis 2040 komplett aus erneuerbaren Quellen beziehen. Alternativenergien statt Atomkraft: ein ehrgeiziges Ziel – zu dessen Erreichen auch die nordrhein-westfälische Energiewirtschaft beitragen soll.

NRW hilft Fukushima bei der Energiewende

NRW und die japanische Präfektur Fukushima wollen den Ausbau erneuerbarer Energien mit vereinten Kräften vorantreiben. NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel und die Regierung der Präfektur Fukushima unterzeichneten bereits im Februar 2014 eine gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energien, Energie Einsparung und Energieeffizienz.

„Klimaschutz ist eine globale Gemeinschaftsaufgabe, denn das Klima macht nicht an irgendwelchen Grenzen Halt. Auch deshalb ist es wichtig, Konzepte mit internationalen Partnern zu teilen und gemeinsam nach Lösungen für Probleme zu suchen.“ sagte Remmel schon damals mit Blick auf einen erfolgreichen Austausch mit der japanischen Präfektur.

NRW und Fukushima setzen Kooperation fort

Alle Beteiligten sind überzeugt, dass dieser Austausch und die Zusammenarbeit der vergangenen drei Jahre sehr fruchtbar und positiv war. Deshalb haben sich beide Partner darauf verständigt, die Zusammenarbeit um weitere drei Jahre zu verlängern. Hierfür reiste Masao Uchibori, Gouverneur der Präfektur Fukushima, im Januar 2017 nach Düsseldorf, um gemeinsam mit Minister Remmel die Verlängerung des Kooperationsvertrages zu unterzeichnen.

Die Kooperation soll auch weiterhin das Fundament für konstruktives Engagement bilden und die Unternehmen in beiden Regionen im Hinblick auf gemeinsame Projekte und Markchancen in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energiespeicherung einschließlich Wasserstoffwirtschaft/-technologien unterstützen. Gelingen soll dies durch Maßnahmen wie z.B. gemeinsame Seminare in beiden Regionen, einem Fachexpertenaustausch auf beiden Seiten, der Teilnahme an Messen in den Partnerregionen oder der Unterstützung von Firmenkontakten zur Ermöglichung erweiterter Marktchancen und Investitionen in beiden Regionen.

Gemeinden aus NRW und Japan wollen voneinander lernen

Während seines dreitätigen Aufenthalts in Nordrhein-Westfalen reiste Gouverneur Uchibori u.a. nach Saerbeck. Begleitet wurde er dabei von einer Delegation um den Bürgermeister der Stadt Shinchi, der sich einen partnerschaftlichen Austausch mit der Gemeinde Saerbeck wünscht. Beeindruckt vom Bioenergiepark und der Jugendbildungsstätte in Saerbeck will er mit seinen Bürgern und dem Stadtrat darüber sprechen, wie viel das vom Tsunami fast vollständig zerstörte Shinchi von der Klimakommune Saerbeck lernen kann.

Ein weiterer Austausch soll zwischen Essen und der Stadt Koriyama in der Präfektur Fukushima im Sinne einer Städtekooperation im Bereich nachhaltige Energiewirtschaft entstehen. Bereits im September 2016 hat der Vizegouverneur der Präfektur, Toshiyuki Hata, bei einem Besuch im Essener Rathaus zusammen mit dem japanischen Generalkonsul in Düsseldorf und Oberbürgermeister Thomas Kufen entsprechende Maßnahmen für eine Kooperation eingeleitet. So haben sich unter anderem für die nächste "e-world", die Essener Messe für Energie- und Wasserwirtschaft, mehrere Aussteller aus Fukushima angekündigt.

Japanische Firmen auf der E-world 2017 hoffen auf Kontakte

Auf der Messe E-world energy & water vom 7.-9. Februar 2017 gibt es zum wiederholten Male einen Gemeinschaftsstand der Präfektur Fukushima mit folgenden Firmen:

  • Aizu Laboratory: Das japanische Start-up hat ein einfach zu installierendes Home Energy Management System entwickelt und sucht nach Partnern im Bereich smart Metering. Das HEMS misst neben dem Energieverbrauch auch Temperatur, Feuchtigkeit und Lichtintensität. Das System kann über ein Smartphone ferngesteuert werden. Weiterhin bietet die Firma FEMS und BEMS an.
  • Anest Iwata: Die Firma ist ein führender Hersteller von Öl-freien Vakuumpumpen/Scroll-Verdichtern sowie ORC-Systemen und sucht Partner im Bereich Bioenergie und KWK.
  • Minors Japan Ltd.: Der Anbieter für Produktionsmaschinen für Steckverbinder sucht Kunden im Bereich Verbindungstechnik.

Die Unternehmen sind auf der Suche nach deutschen Partnern und erhoffen sich erfolgreiche Kontakte mit Besuchern auf dem japanischen Gemeinschaftsstand in Halle 7 / Stand 7-130.

Anlässlich des Delegationsbesuches der Präfektur Fukushima zur Messe E-world sind deutsche NRW-Unternehmen und Organisationen eingeladen, sich über den japanischen Energiemarkt zu informieren und sich mit den japanischen Gästen auszutauschen. Im Rahmen der Veranstaltung am 6. Februar 2017 in Düsseldorf wird das Energiekonzept der Präfektur Fukushima sowie verschiedene Finanzierung- und Förderinstrumente für Projekte und Investitionen im Energiebereich in Japan vorgestellt.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter http://www.energieagentur.nrw/international/energiemarkt_japan_fukushima_als_vorreiter_der_erneuerbaren_Energien

Kontakt

Verena Falb
Nationaler & internationaler Klimaschutz, Netzwerk Außenwirtschaft
EnergieAgentur.NRW
Tel: +49 211 86642242
falb(at)energieagentur.nrw

Sophie Orthuber
Nationaler & internationaler Klimaschutz, Netzwerk Außenwirtschaft
EnergieAgentur.NRW
Tel: +49 211 86642213
orthuber(at)energieagentur.nrw

Quelle: EnergieAgentur.NRW Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Japan Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte Energie

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