Das EU-Projekt CIMULACT geht einem Open Science Ansatz nach, der die Bürgerinnen und Bürger bereits bei der Gestaltung der öffentlichen Forschungsförderung einbezieht. Dadurch soll gezeigt werden, dass neben Wissenschaft, Politik und Interessensvertretern auch Bürgerinnen und Bürger einen wertvollen Beitrag zur europäischen Forschungs- und Innovationsagenda leisten können. Dazu wurden rund 1,500 Menschen in 30 europäischen Ländern zu ihren Vorschlägen für die thematische Ausrichtung der kommenden Ausschreibungsrunden unter dem Europäischen Forschungsrahmenprogramms Horizont 2020 befragt. Aus den Antworten wurden 23 Vorschläge erarbeitet, die nun veröffentlicht wurden und von der EU-Kommission bei der thematischen Festlegung der kommenden Förderschwerpunkte berücksichtigt werden. Diese reichen von Nachhaltigkeit und Umwelt, über Gesundheit bis hin zur Stadtentwicklung und Gestaltung einer gerechten Gesellschaft.
Projektleiter Lars Klüver, Direktor des Danish Board of Technology, gab zu bedenken, dass die methodische Auswertung angesichts der vielen unterschiedlichen Ansichten und Themen noch optimiert werden müsse, die bisherigen Ansätze aber bereits vielversprechende Ergebnisse erzielt hätten. Er plädiert daher dafür, die Methode in sämtlichen EU-Forschungsprogrammen zu implementieren. Zudem soll das Projekt auch als Vorbild für Förderagenturen in ganz Europa dienen.
Zum Nachlesen
- Cordis (16.05.2017): Release of 23 citizens-based suggestions for Horizon 2020 topics