Das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführte Vorhaben „Mehr Jobchancen für Palästinensische Jugendliche“ berät und unterstützt das Institut bei der Einführung des neuen Angebots. Das Projekt ist Teil der im Jahr 2014 vom BMZ initiierten Sonderinitiative zur Entwicklung und Stabilisierung in Nordafrika, Nahost. Die Al-Quds Universität bietet als erste Hochschule der Region solche praxisorientierten Studiengänge an, insgesamt beteiligen sich bislang 34 lokale Unternehmen.
„Auf so ein Programm haben wir viele Jahre gewartet“, sagte Monzer Zghier, Geschäftsführer der palästinensischen Firma Royal Industrial Trading. Das Unternehmen betreibt die größte Fabrik in der Westbank, unter anderem für Haushaltsgüter, Sanitär- und Gartenartikel. „Wir als Firmen müssen auch Verantwortung für die Ausbildung von Studentinnen und Studenten übernehmen und sollten sie unterstützen. Nur so bekommen wir die guten Fachkräfte, die wir brauchen“, so Zghier weiter. „Es ist erfreulich, dass so viele Unternehmen dem Aufruf gefolgt sind und mit der Hochschule zusammenarbeiten. Das zeigt das große Potenzial des Ansatzes für die Entwicklung des Arbeitsmarkts in Palästina“, sagte Sabine Brickenkamp, Stellvertretende Leiterin des Referats für Entwicklungszusammenarbeit am Vertretungsbüro der Bundesrepublik Deutschland in Ramallah.
Imad Abu Kishek, Präsident der Universität, bewertete den Abschluss der Kooperationen als einen historischen Tag für die Palästinensischen Gebiete. Hierdurch werde eine ganz neue Form der akademischen Ausbildung geschaffen, dies sei ein bedeutender Schritt in die Zukunft. Dabei hob er den wichtigen Aspekt der Verbindung zwischen Theorie und Praxis hervor. Die Student/innen hätten einerseits die Möglichkeit, effizient in kleinen Gruppen zu lernen, während sie andererseits praktische Erfahrungen in den Unternehmen sammeln können und bereits Geld verdienen.
Sowohl die theoretischen als auch die praktischen Phasen werden von der Hochschule in Zusammenarbeit mit den Unternehmen bedarfs- und kompetenzorientiert entwickelt und umgesetzt. Zurzeit entstehen die detaillierten Lehrpläne. Dabei ist das Angebot an dualen Studiengängen in den Bereichen Elektrotechnik und Informationstechnologie ab September 2015 nur der erste Schritt – Anfang 2016 wird das Angebot auf Betriebswirtschaftslehre erweitert.
Das Vorhaben „Mehr Jobchancen für Palästinensische Jugendliche“ ist angegliedert an das GIZ Programm zur „Förderung von Berufsbildung und Arbeitsmarkt in den Palästinensischen Gebieten“. Es ergänzt die schon seit Jahren laufende Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit beim Aufbau von nachfrageorientierten Berufsbildungsangeboten der palästinensischen Wirtschaft.
Kontakt:
Kirsten Freimann
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
E-Mail: kirsten.freimann(at)giz.de
www.giz.de
Weitere Informationen:
GIZ: Mehr Jobchancen für palästinensische Jugendliche - Projektkurzbeschreibung:
http://www.giz.de/de/weltweit/33363.html