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Preisträger des Gay-Lussac-Humboldt-Preises 2014

Anlässlich des Deutsch-Französischen Tages am 22. Januar hat das französische Bildungsministerium die fünf Preisträger 2014 des traditionsreichen Gay-Lussac-Humboldt-Preises bekannt gegeben. Sie wurden von Kollegen des jeweils anderen Landes vorgeschlagen und erhalten ein Preisgeld von 60.000 Euro.

Seit 32 Jahren werden mit dem Gay-Lussac-Humboldt-Preis Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt, die einerseits durch ihre Arbeit und ihr Engagement zur Stärkung der deutsch-französischen Wissenschaftskooperation beigetragen haben und anderseits in diesem Rahmen vielversprechende Projekte entwickeln.

Die in Deutschland tätigen Forscher werden von französischen Kollegen bei der französischen Akademie der Wissenschaften (Académie des sciences – Institut de France) vorgeschlagen, die auch den Auswahlprozess betreut. Die beiden Preise in Höhe von jeweils 60.000 Euro werden dann vom französischen Bildungsministerium (Ministère de l’éducation nationale, de l’enseignement supérieur et de la recherche, MENESR) verliehen. In der Regel, so auch diesmal, werden ein erfahrener und ein Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet.

Die in Frankreich tätigen Forscher werden von deutschen erfahrenen Kollegen bei der Alexander von Humboldt Stiftung (AvH) vorgeschlagen. Sie haben ein mehrjähriges Kooperationsprojekt mit ihren deutschen Kollegen. Der Preis der AvH ist ebenfalls mit jeweils 60.000 Euro dotiert und fügt sich in den größeren Rahmen des Humboldt-Forschungspreises ein.

Dieses Jahr erhalten Werner Kunz (Universität Regensburg) und Volker Meyer (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, UFZ, Leipzig) den Gay-Lussac-Humboldt-Preis von französischer Seite. Albert Fert (Physik-Forschungsgruppe CNRS/Thales, Unité Mixte de Physique CNRS/Thales, UMR 137), Thomas Keller (Université de Provence) und Nicolas Rouhier (Université de Lorraine) erhalten den Preis von deutscher Seite.

Werner Kunz ist seit 1997 Professor am Institut für physikalische und theoretische Chemie der Universität Regensburg. Er war 1992 bis 1997 Professor an der Technischen Universität Compiègne (Université de Technologie de Compiègne) und hat das deutsch-französisch-italienische Masterprogramm COSOM (Complex Condensed Materials and Soft Matter) ins Leben gerufen. Er wurde von seinem Kooperationspartner Thomas Zemb vom Institut für chemische Trennverfahren Marcoule (Institut de Chimie Séparative de Marcoule) nominiert, mit dem er u.a. an neuen Extraktionsverfahren aus Pflanzen arbeitet. Werner Kunz wird in Marcoule u.a. am MOOC (Massive Open Online Course) „Recycling Chemistry“ mitwirken.

Volker Meyer ist seit 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter am UFZ im Fachbereich Sozialwissenschaften. Sein Forschungsschwerpunkt sind u.a. die ökonomische Bewertung von Naturgefahren und Klimaanpassung. Er wurde von Pauline Brémond vom Nationalen Forschungs- und Technologieinstitut für Umwelt und Landwirtschaft (Institut national de recherche en sciences et technologies pour l'environnement et l'agriculture, IRSTEA) vorgeschlagen. Mithilfe des Preisgelds werden beide Wissenschaftler die deutsch-französische Zusammenarbeit ihrer Einrichtungen verstärken und insbesondere zum Thema "Risikobewertungsmodelle für Wasserknappheit in der Landwirtschaft" zusammen arbeiten.

Der Physiker Albert Fert ist Forscher am CNRS und emeritierter Professor der Universität Paris-Sud. Seit 2004 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaften und hat 2007 den Nobelpreis für Physik erhalten. Er wurde von Ingrid Mertig, Professorin am Institut für Physik der Universität Halle-Wittenberg, vorgeschlagen.

Thomas Keller ist Professor am Institut für Germanistik der Université de Provence. Er wurde von Dorothée Kimmich, Professorin für Literaturwissenschaftliche Kulturwissenschaft / Kulturtheorie an der Universität Tübingen, vorgeschlagen.

Nicolas Rouhier ist Professor an der Université de Lorraine und Forscher am Nationalen Forschungsinstitut für Agrarforschung Inra. Er arbeitet zur Interaktion zwischen Bäumen und Mikroorganismen. Seine Nominierung erfolgte durch Roland Lill, Professor für klinische Zytobiologie und Zytopathologie an der Universität Marburg. 

Quelle: MENESR Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Deutschland Themen: Förderung

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