Zur Umsetzung dieses Vorhabens wurde vom russischen Bildungs- und Wissenschaftsministerium eine "Liste von Fachbereichen und Studiengängen von Russlands Hochschulen" erstellt, deren Relevanz für die weitere Wirtschaftsentwicklung im Inland geprüft und bestätigt wurde.
Dem Inhalt der Liste kann man entnehmen, dass von den 55 ingenieurstechnischen Fachgebieten, die derzeit in Russlands Bildungseinrichtungen gelehrt werden, ab 2017 nur noch drei als solche vorgesehen sind. Andere Studiengänge und -Fächer sollen in spezielle Bildungsprogramme wie die "Regelung der öffentlichen Sicherheit" oder "Verteidigung und Staatssicherheit" integriert oder vollständig abgeschafft werden.
Das Ministerium begründet seine Vorhaben damit, dass die Evaluation der benötigten Anzahl an fachspezifischen Studiengängen auf dem inländischen Bedarf an Fachkräften basiere. Durch die Abschaffung diverser Fachkräfteausbildungsplätze soll eine Ausbildung auf einem Fachgebiet, wo kaum eine Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt vorhanden sei, vermieden und somit die Risiken einer wahrscheinlichen Arbeitslosigkeit verringert werden.
Die Pläne, die von Russlands Präsidenten Wladimir Putin unterstützt werden, stoßen jedoch auf heftige Kritik sowohl von Abgeordneten als auch der Industrie, die die fehlende Konsultation der russischen Ingenieurs- und Technologievereinigungen rügen und einen großen Mangel an Fachkräften voraussagen.
Zum Nachlesen:
- University World News (18.03.2016): Industry alarmed by deep cuts to speciality courses