Russland hatte seit dem Jahr 2006 eine Reihe von Programmen aufgelegt, die auf eine Neustrukturierung des Hochschulsektors (beispielsweise durch Föderale Universitäten) abzielten. Ein weiteres Ziel war es, die Hochschulen mittels Förderung von Nationalen Forschungsuniversitäten sowie Exzellenzhochschulen unter der „5Top100-Initiative“ stärker auf Forschung hin auszurichten. Das neue Strategische Programm für Hochschulexzellenz („Strategic Academic Excellence Program”) soll die positiven Ansätze dieser verschiedenen Initiativen aufgreifen und zusammenführen.
Unter dem neuen Programm können sich russische Hochschulen ab dem Herbst 2020 um den Status einer Nationalen Forschungsuniversität („National Research University“) oder einer Nationalen Flaggschiffuniversität („National Flagship University“) bewerben. Der russische Minister für Wissenschaft und Hochschulwesen Walerij Falkow war vor seinem Amtsantritt im Januar selbst Rektor der russischen Exzellenzuniversität Tyumen. Bei einem Treffen mit Hochschulrektorinnen und -rektoren betonte Falkow, dass das neue Programm allen Hochschulen in Russland – staatlichen, privaten, föderalen und regionalen – offenstehen werde. Primär richte es sich an ehrgeiziges Leitungspersonal, das für die eigene Hochschule eine nationale Führungsrolle anstrebt.
Das Programm steht nunmehr kurz vor der Finalisierung. Fachleute aus der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAW), der Hochschulen und verschiedener wissenschaftlicher und pädagogischer Verbände hatten sich an einer vertieften Diskussion über das Konzept beteiligt. Hochschulrektorate haben ihre vorläufige Zustimmung erteilt. Der Entwurf des Dekrets soll in Kürze an die russische Regierung übermittelt werden. Nach dem Programmstart im September oder Anfang Oktober sollen die Förderbekanntmachungen Ende Oktober beziehungsweise Anfang November veröffentlicht werden.