"Energieeffizienz ist eine Energiequelle, die es nachhaltig und wirtschaftlich zu erschließen gilt", betonte Energieminister Sergej Shmatko. "Die rudea setzt konkrete Initiativen und Projekte von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung um, damit die russische Energiewirtschaft und die Wirtschaft insgesamt von Erfahrungen, Know-how und energieeffizienten Technologien aus Deutschland profitieren kann."
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle begrüßte es, dass Russland in Kooperation mit der rudea die Voraussetzungen schaffe, seine enormen Effizienzpotenziale zu erschließen. Für deutsche Unternehmen eröffneten sich dadurch gute Chancen: "Die rudea ist sowohl ein Zeichen für den Erfolg der Modernisierungspartnerschaft beider Länder als auch ein Motor für deren weitere Vertiefung."
Ein erster regionaler Schwerpunkt für russisch-deutsche Energieeffizienzkooperationen ist der Föderale Bezirk Ural. Die rudea bringt Partner aus beiden Ländern zusammen, um die Energieeffizienzmärkte in dieser Industrieregion zu entwickeln. Für den Bezirk und seine Regionen entwickelt die rudea eine Energieeffizienzstrategie. Zusammen mit der Stadt Jekaterinburg erarbeitet die rudea mehrere Pilotprojekte, zum Beispiel für die Modernisierung von Gebäuden, Fernwärmesystemen, Kesselhäusern oder der öffentlichen Beleuchtung. Den Netzbetreiber MRSK Ural unterstützt die rudea dabei, die Netzinfrastruktur zu modernisieren. Verschiedene Industrieunternehmen berät die rudea bei der Modernisierung ihrer Produktionsstätten, zum Beispiel in den Branchen Chemie (Khimmash) und Metall und Bergbau (UGMK).
Bei allen Projekten setzt die rudea auf einen intensiven Erfahrungsaustausch. In den nächsten zwölf Monaten werden bereits rund 200 leitende Mitarbeiter russischer Unternehmen und regionaler Administrationen zu einer mehrwöchigen Weiterbildung nach Deutschland reisen. Dort werden sie praxisnah in Fragen der Energieeffizienz, des Contractings und der regenerativen Energien geschult. Energiedienstleistungen wie Contracting sollen möglichst schnell auf dem russischen Markt etabliert werden, weil sich damit die Effizienzpotenziale zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen erschließen lassen.
Anlässlich der Regierungskonsultationen wurden verschiedene Vereinbarungen im Bereich Energieeffizienz unterzeichnet. So ist geplant, dass die Gazprombank dritter Gesellschafter der rudea mit bis zu 30 Prozent der Anteile wird. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) behält 40 Prozent der Anteile, der Energy Carbon Fund gibt bis zu 30 Prozent ab und behält weitere 30 Prozent. Beschlossen wurde außerdem die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für energieeffizientes Bauen in Jekaterinburg, das die rudea in Kooperation mit dem russischen Baukonzern RENOVA betreibt. Das Zentrum soll über energieeffizientes Bauen und Sanieren informieren und beraten sowie den Zugang zu technischem Know-how aus Deutschland erleichtern. An diesem Projekt beteiligen sich neben der rudea und der RENOVA StroyGroup auf deutscher Seite die Siemens AG und die dena, auf russischer Seite die KES Holding, die Gebietsverwaltung der Region Swerdlowsk und die Staatliche Akademie der Wissenschaft in der Region Ural.
"Deutsche und russische Unternehmen, die jetzt Kooperationen für Energieeffizienz starten, werden von der dynamischen Entwicklung in diesem Zukunftsmarkt profitieren. Die rudea und die dena werden sie dabei als Partner begleiten", sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung und Mitglied des Aufsichtsrats der rudea.
Das Energieeffizienzforum im Rahmen der deutsch-russischen Regierungskonsultationen fand auf Einladung von Energieminister Shmatko mit Bundeswirtschaftsminister Brüderle statt. Es nahmen zudem hochrangige Vertreter der russischen und deutschen Wirtschaft teil. Von deutscher Seite waren unter anderem folgende Vertreter anwesend:
- Dr. Jürgen Hambrecht, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE,
- Peter Löscher, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG,
- Dr. Johannes Teyssen, Vorsitzender des Vorstands der E.ON AG.
Zur rudea:
Die Russisch-Deutsche Energie-Agentur (rudea) wurde am 16. Juli 2009 bei den deutsch-russischen Regierungskonsultationen in Oberschleißheim bei München gegründet. Gemeinsam mit russischen und deutschen Partnern entwickelt sie die Energieeffizienzmärkte in Russland. Das Konzept für den Aufbau der rudea wurde von der dena, dem deutschen Bundeswirtschaftsministerium und dem russischen Energieministerium entwickelt. Die Gesellschafter sind mit 60 Prozent der russische Energy Carbon Fund und mit 40 Prozent die dena. Im Aufsichtsrat sind deutsche und russische Ministerien sowie die Gesellschafter vertreten. Zum Beirat gehören unter anderem führende Unternehmen der deutschen Wirtschaft, darunter ABB, BASF, EnBW, E.ON Ruhrgas, Herrenknecht, Lurgi, Siemens, Viessmann und VNG - Verbundnetz Gas.
Kontakt
Deutsche Energie-Agentur (dena)
Tel. (030) - 7261 - 65 - 600
Fax: (030) 72 61 65 - 699
E-Mail: info(at)dena.de