Viele US-amerikanische Hochschulen sind bei der Finanzierung auf Studierende aus dem Ausland angewiesen, die in der Regel deutlich höhere Studiengebühren zahlen als Studierende aus dem Inland. Derzeit sind über eine Million internationale Studierende an US-Bildungseinrichtungen eingeschrieben, die dadurch Einnahmen in Höhe von rund 39 Milliarden USD generieren. Nach Jahren des Wachstums sinken seit 2016 erstmals die Zahlen der Neueinschreibungen aus dem Ausland. Allein im letzten Herbst seien die Zahlen um durchschnittlich sieben Prozent gesunken.
Laut New York Times liegt dies sowohl an veränderten Bedingungen in wichtigen Herkunftsländern und einem größeren Wettbewerb der englischsprachigen Länder um ausländische Studierende als auch an der neuen US-Regierung. Neue Einreise- und Visaregelungen sowie die Rhetorik der Trump-Administration ließen die Attraktivität des US-amerikanischen Hochschulmarktes sinken. Besonders betroffen davon seien Bildungseinrichtungen mit vergleichsweise geringer internationaler Reputation.
Wie die New York Times berichtet sind an diesen Universitäten bereits erste Auswirkungen der rückläufigen internationalen Studierendenzahlen spürbar. An einigen der Hochschulen seien Lehrstühle und Angebote gestrichen worden, um die Einnahmeausfälle zu kompensieren. Diese Situation würde sich durch ein weiteres Absinken der Zahlen internationaler Studierenden noch verschärfen. Hinzu komme ein demografisch bedingter Rückgang der Einschreibung inländischer Studierender.
Zum Nachlesen
- New York Times (02.01.2108): As Flow of Foreign Students Wanes, U.S. Universities Feel the Sting