Das Klima im Einzugsgebiet zwischen See Genezareth und Totem Meer ist sehr trocken, gleichzeitig wächst die Bevölkerung rasant: Der Wasserbedarf überschreitet das verfügbare Wasserangebot um ein Vielfaches. „Eine sichtbare Folge ist der rapide Schwund des Toten Meeres – dessen Oberfläche sinkt pro Jahr um etwa einen Meter“, sagt Nico Goldscheider, Professor für Hydrogeologie am Institut für Angewandte Geowissenschaften des KIT und Leiter des SMART-Koordinationsteams.
Zur Wasserknappheit kommen die angespannte politische Situation und die Flüchtlingsproblematik im Nahen Osten. „In SMART ist es uns aber gelungen, Israelis, Palästinenser und Jordanier an einen Tisch zu bringen“, sagt Nico Goldscheider. Das Wasserproblem am Jordan könne man nur gemeinsam lösen, in einem internationalen und interdisziplinären Team. „Denn wir entwickeln nicht nur die erforderlichen Technologien, etwa zum Entsalzen von Brackwasser, zum Anreichern des Grundwassers oder zur Abwasserreinigung. Sondern wir müssen sie auch mit den natürlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen vor Ort in Einklang bringen.“
SMART steht für "Sutainable Management of Available Water Resources with Innovative Technologies". Das Verbundprojekt umfasst die Aktivitäten zahlreicher Partner aus Wissenschaft, Industrie und Verwaltung aller beteiligten Länder, auf deutscher Seite unter anderen das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und die Universität Göttingen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das Projekt und präsentiert es am Weltwassertag bei der Veranstaltung „Grenzüberschreitende Wasserkooperationen – der Beitrag Deutschlands zu einer nachhaltigen und gerechten Wasserpolitik“ der deutschen Bundesregierung in Berlin.