Nach dem Motto „Nichts ist so gut, dass es nicht noch besser werden kann!“ hat der Software-Cluster seit 2015 einen umfassenden Internationalisierungsprozess eingeleitet. Das Ziel: die eigenen Stärken durch komplementäre Kompetenzen aus führenden internationalen Technologieregionen zu ergänzen. Als Ergebnis eines internationalen Screening wurde eine Zusammenarbeit mit Akteuren im Silicon Valley (USA), Singapur und Bahia (Brasilien) beschlossen. Diese Partnerregionen bieten hervorragende Testumgebungen für datenbasierte Projekte und versprechen dem Software-Cluster wichtige Innovationsimpulse.
Am 1.9.2017 sind nun drei Forschungsverbundprojekte gestartet: Software-Cluster-Unternehmen und Forschungseinrichtungen werden mit Partnern aus der jeweiligen Region im Verlauf der nächsten zwei Jahre je ein genau definiertes Innovationsvorhaben voranbringen. Dabei werden auch Erfahrungen und Kompetenzen in der Zusammenarbeit mit diesen Zielregionen gewonnen, die über Veranstaltungen und Publikationen an weitere interessierte Unternehmen im Software-Cluster weitergegeben werden.
„Ein Kernanliegen des Software-Clusters ist es seit jeher, besonders die kleinen und mittleren deutschen Softwareunternehmen zu unterstützen“, so Software-Cluster-Sprecher Prof. Dr. Dieter Rombach vom Fraunhofer-IESE (Kaiserslautern). „Dies bedeutet, dass wir sie an Innovationsvorhaben mit Forschungseinrichtungen und größeren Partnern ebenso heranführen wie an eine Internationalisierung, zu der ihnen, auf sich allein gestellt, häufig die notwendigen Kontakte, Erfahrungen und Ressourcen fehlen“.
Unterstützung erhält der Software-Cluster durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken”. Während der Projektlaufzeit vom 1. September 2017 bis 31. August 2019 stehen insgesamt drei Millionen Euro an öffentlicher Förderung bereit. Durch die Eigenanteile der geförderten Partner beträgt das gesamte Projektvolumen sechs Millionen Euro. Ein gleicher Betrag wird auch von den internationalen Partnern bereitgestellt.
Die drei internationalen Projekte laufen unter dem Akronym SCIKE – dies steht für „Software-Cluster-Internationalisierungsstrategie zur Komplettierung von Kernkompetenzen für Zukunftsthemen der Unternehmenssoftwarebranche“. Inhaltlich werden dabei die folgenden Technologiefelder behandelt:
- Bei der Zusammenarbeit mit Bahia geht es um das Thema „IT für Energiemanagement“. Durch das Bahia-Projekt kann der Software-Cluster seine Kompetenz in Cross Energy Management, Plattformentwicklung und Cybersecurity in realen Testumgebungen zeigen sowie Erfahrungen aus einem andersartig regulierten Anwendungskontext sammeln, die auch Erkenntnisse für die deutsche Energiewende versprechen.
- Die Zusammenarbeit mit Partnern im Silicon Valley (USA) steht im Zeichen software-definierter Plattformen und der cloudbasierten Plattformökonomie. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt dabei darauf, vom Innovationssystem des Silicon Valley zu lernen, insbesondere was die schnelle Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle betrifft.
- Das Projekt in Singapur schließlich dreht sich um mobile Unternehmenssoftware für hochverfügbare IT –Infrastrukturen. Es ermöglicht den Software-Cluster-Partnern die Pilotierung von Services im Kontext von Industrie 4.0 mit Fokus auf Advanced Manufacturing in einer Umgebung, in der mobile Dienste bereits viel gegenwärtiger sind als in Deutschland. Singapur bietet hierfür ideale Rahmenbedingungen.
Im Zuge der Internationalisierungsstrategie wurden im Software-Cluster drei Koordinierungsbüros geschaffen für die Zusammenarbeit der Software-Cluster-Partner mit den Organisationen in den Zielregionen. Für das Silicon Valley sitzt das Koordinierungsbüro beim Kompetenzzentrum Informatik Saarland an der Universität des Saarlandes, für die Region Bahia (Brasilien) sitzt das Koordinierungsbüro bei der Software Technologie Initiative e.V. in Kaiserslautern. Das Koordinierungsbüro für die Zusammenarbeit mit Singapur schließlich hat – ebenso wie die Gesamtprojektleitung – ihren Sitz an der TU Darmstadt.
Die folgenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem Software-Cluster nehmen an den Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit den internationalen Partnern teil: intelligent views gmbh (Darmstadt), invenio GmbH Engineering Services (Karlsruhe), CAS Software AG (Karlsruhe), DFKI Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (Saarbrücken), eurosec GmbH (Kronberg), Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (Darmstadt), Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (Kaiserslautern), Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (Kaiserslautern), Kompetenzzentrum Informatik Saarland (Saarbrücken), Software AG (Darmstadt), Software Technologie Initiative e.V. (Kaiserslautern), TU Darmstadt (Darmstadt), Urban Software Institute GmbH (Darmstadt), vsonix GmbH (Darmstadt).
Weitere Informationen über die Projekte und die Software-Cluster-Internationalisierungsstrategie sowie Ansprechpartner finden sich unter www.software-cluster.com/projects/scike