Eine theoretische Möglichkeit, die Erderwärmung zu stoppen, stellt das Solar Geoengineering dar. Hierbei wird durch menschliche Eingriffe die Intensität der Sonneneinstrahlung gemindert. Als Maßnahmen werden unter anderem das Ausbringen von Sulfatpartikeln in der Stratosphäre, die Produktion und Aufhellung von Wolken sowie die Aufhellung der Erdoberfläche diskutiert, damit die Erde mehr Sonnenlicht reflektiert. Eine weitere Möglichkeit sei es, Sonnensegel im Weltraum zu platzieren, um Sonnenstrahlung abzuhalten.
Der Bericht „Congressionally Mandated Research Plan and an Initial Research Governance Framework Related to Solar Radiation Modification“ entwirft ein mögliches US-Forschungsprogramm hierzu. Das Dokument wurde vom OSTP gemeinsam mit der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) verfasst und legt den Schwerpunkt auf atmosphärische Änderungen auf der Erde.
Im Bericht betonen die Autoren vor allem, dass hinsichtlich Solar Geoengineering erhebliche Wissenslücken und Ungewissheiten bestehen, die bisher nicht systematisch erforscht wurden. Ein Forschungsprogramm müsse daher zunächst die Auswirkungen der Änderungen der Sonneneinstrahlung durch den Menschen identifizieren und potenzielle gesellschaftliche und ökologische Folgen bewerten. Zudem sei – angesichts der globalen Auswirkungen von Solarengineering – eine enge, transparente Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wünschenswert.
Das OSTP betonte in einer Mitteilung, dass der Bericht ausschließlich auf Mandat des US-Kongresses erstellt wurde. Es gebe keine Pläne, ein entsprechendes Forschungsprogramm auf den Weg zu bringen. Auch seien keine Änderungen der Politik oder der Aktivitäten der Biden-Harris-Regierung geplant. Vorgesehen ist weiterhin ein Fokus auf die Reduktion von Emissionen, verstärkte Resilienz und Energiesicherheit
Zum Nachlesen
- OSTP (30.06.2023): Congressionally-Mandated Report on Solar Radiation Modification