Im CSSB werden Biologen, Chemiker, Mediziner, Physiker und Ingenieure zusammenarbeiten, um die Wechselwirkungen zwischen Krankheitserregern und ihren Wirten zu untersuchen und Angriffspunkte für neue Wirkstoffe, Anti-Infektiva und Impfstoffe zu finden.
"Die Bedeutung der Infektionsforschung nimmt in unserer globalisierten Lebenswelt stetig zu, sei es durch Reisen oder den intensiven Warenaustausch. Bakterien und Viren haben heute viel mehr und schnellere Kontakt- und Verbreitungsmöglichkeiten. Nur wenn wir lernen, wie diese Krankheitserreger funktionieren, können wir uns effektiv vor ihnen schützen. Mit dem Neubau schaffen wir dafür beste Forschungsbedingungen", sagt Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka.
Im CSSB sollen erstmals zwei hochaktuelle Forschungsthemen miteinander verknüpft werden: die Aufklärung von Strukturen auf molekularer Ebene und die Wirkungsweise biologischer Systeme. Für diesen innovativen Ansatz sind modernste, hochauflösende Lichtquellen notwendig. Der Campus des Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg bietet mit dem PETRA III-Ring (Röntgenlichtquelle) und den beiden Röntgenlasern (FLASH und European XFEL) hierzu weltweit einzigartige Möglichkeiten, biologische Prozesse auf molekularer Ebene unter Nutzung modernster Lichtquellen temporal aufzulösen. CSSB-Forscher werden dadurch in der Lage sein, biologische Proben mit beispielloser räumlicher und zeitlicher Auflösung zu untersuchen.
Partner im CSSB sind unter anderem die Universität und das Universitätsklinikum Hamburg, die Medizinische Hochschule Hannover, das Europäische Labor für Molekularbiologie (EMBL), Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft sowie die Leibniz-Gemeinschaft bündeln ihr Wissen und Know-how in einem hochgradig interdisziplinären Forschungsumfeld. Die am DESY-Campus gegebenen Kompetenzen bieten den CSSB-Forschern optimale wissenschaftliche Arbeitsbedingungen, um Schlüsselfragen der Struktur- und Infektionsbiologie erfolgreich anzugehen.
Mit dem Neubau entsteht ein weiterer innovativer Raum der Infektionsforschung und der methodischen Ausrichtung auf die System- und Strukturbiologie. Der Bund wird für den neuen Forschungsbau 36,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Weitere rund 8,5 Millionen Euro werden von der Freien und Hansestadt Hamburg und rund 5 Millionen Euro vom Land Niedersachsen bereitgestellt.