Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Wir haben heute alle zusammen Geschichte geschrieben. Milliarden Menschen haben lange darauf gewartet, dass die Weltgemeinschaft handelt. Heute kann ich sagen: Jetzt geht es endlich los. Zum ersten Mal machen sich alle Länder dieser Welt gemeinsam auf den Weg, den Planeten zu retten. Wir haben lange gekämpft und heute ein starkes Abkommen erreicht. Das ist ein historischer Wendepunkt."
Zum ersten Mal wird die 2-Grad-Obergrenze in einem völkerrechtlichen Abkommen verankert. Darüber hinaus sollen sich die Staaten anstrengen, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das Abkommen verbindet die Obergrenze mit einer konkreten Handlungsanweisung: globale Treibhausgasneutralität in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Bis dahin muss die Belastung der Atmosphäre auf Null sinken. "Das bedeutet den Abschied von fossilen Energien, also Dekarbonisierung. Das Abkommen geht aber darüber hinaus, weil es alle Treibhausgase betrifft", sagte Hendricks.
Das Abkommen zeigt einen konkreten Weg auf, wie das Ziel erreicht werden soll. Ab 2020 werden die Staaten alle fünf Jahre neue Klimaschutzpläne vorlegen, die so ambitioniert wie irgend möglich sein müssen. Für diese Pläne gilt das verbindliche Prinzip, dass sie nicht abgeschwächt werden dürfen, sondern immer ehrgeiziger werden müssen. Außerdem muss jedes Land über seine Treibhausgasemissionen berichten, damit die Fortschritte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch der Realität entsprechen.
Das Abkommen enthält das feste Versprechen, die Entwicklungsländer beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Die Staatengemeinschaft soll den ärmsten und verwundbarsten Ländern dabei helfen, Schäden und Verluste durch den Klimawandel zu bewältigen. Industrienationen sollen ihre getroffenen Zusagen einhalten und die Anstrengungen der Entwicklungsländer durch finanzielle Förderung, Capacity Building und Technologietransfer unterstützen.
Neben Technologietransfer spielt ebenso Bildung eine wichtige Rolle im Abkommen. Denn Lernen und Bildung sind Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung und dies schlägt sich auch in dem gerade verabschiedeten Klimaabkommen nieder. Durch die Vermittlung von Werten, Kompetenzen und Fähigkeiten sollen Menschen in die Lage versetzt werden, ein Bewusstsein für die Auswirkungen ihres Handelns zu entwickeln und einen Beitrag zur Lösung von globalen Problemen, wie dem Klimawandel, zu leisten.
Zum Nachlesen (Auswahl):
- Klimaschutzabkommen von Paris (PDF, englisch)
- UNESCO: Neues Klimaabkommen betont Bedeutung von Bildung
- UNEP: Historic climate deal agreed at COP21
- OECD Insights: COP21 Agreement - A decisive turning point
- The Guardian: Climate deal provides 'best chance we have' of saving the planet
- The Guardian: Paris climate deal - reaction from the experts
- SciDev.Net: Paris climate deal paves way for further science
- Zeit Online: Schwerpunkt Klimagipfel 2015