Der UNESCO-Lehrstuhl im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule RheinMain liefert Wissen und praktische Unterstützung für den Erhalt und die nachhaltige Entwicklung historischer Stadtlandschaften. Sind Städte einem hohen Veränderungsdruck ausgesetzt, stellen sich mit Blick auf ihre historische Substanz viele, oft kontroverse Fragen. Wie mit den widerstreitenden Interessen umgegangen werden kann, erforscht nun der neue Lehrstuhl. Er bündelt Expertise zu Fragen der Planung, des Managements und der Evaluierung von Projekten in UNESCO-Welterbestätten und entwickelt Strategien zur Konfliktprävention und Mediation.
UNESCO-Lehrstühle stärken durch ihre Arbeit die Kooperation mit Hochschulen, anderen Forschungseinrichtungen und gesellschaftlichen Akteuren in Ländern des Globalen Südens, in Deutschland und in Europa. Die Hochschule RheinMain arbeitet bereits heute eng mit zahlreichen internationalen Partnern zusammen, darunter der Namibia University of Science and Technology in Windhoek. Der neue UNESCO-Lehrstuhl plant, den Austausch mit Hochschulen auf dem afrikanischen Kontinent weiter auszubauen.
UNESCO-Lehrstuhlprogramm
Im weltumspannenden Netzwerk der UNESCO Chairs kooperieren über 850 UNESCO-Lehrstühle in mehr als 115 Ländern, um die Ziele der UNESCO in Wissenschaft und Bildung zu verankern. In Deutschland sind 15 UNESCO-Lehrstühle ansässig. Sie zeichnen sich durch herausragende Forschung und Lehre in den Arbeitsgebieten der UNESCO aus. Zu den Prinzipien ihrer Arbeit gehören die internationale Vernetzung, insbesondere im Nord-Süd- und Nord-Süd-Süd-Bereich, sowie die Förderung des interkulturellen Dialogs. UNESCO-Lehrstühle tragen weltweit dazu bei, Wissen zu schaffen, zu verbreiten und zur Anwendung zu bringen, um nachhaltige Entwicklung zu fördern.