Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Rahmen der Maßnahme "Nachhaltiges Landmanagement" über fünf Jahre mit insgesamt 7,5 Millionen Euro. Sie gehört zum Programm "Forschung für nachhaltige Entwicklungen – Fona", das entsprechende Handlungsstrategien, Technologien und Systemlösungen bereitstellen will. Rund 100 Millionen Euro stellt das BMBF dazu für verschiedene Projekte zur Verfügung.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Projekt Legato wollen herausfinden, welche Bedeutung künstlich bewässerte Reisterrassen für den Erhalt der Artenvielfalt haben. Zudem gilt es, zu erfahren, wie sich diese traditionellen Kulturlandschaften in Südostasien erhalten. Gleichzeitig will die Projektgruppe die Erfahrungen der Einheimischen in der Landwirtschaft erfassen und analysieren, um sie für eine nachhaltige Landwirtschaft nutzen zu können.
Zudem will die Projektgruppe in Südostasien die Bewertung von Ökosystem-Dienstleistungen weiterentwickeln. Neben ökologischen und ökonomischen Aspekten haben die Arbeiten aber auch eine wichtige kulturelle Komponente, da das Leben der Einheimischen stark durch den Reisanbau geprägt ist. Reis verbindet Millionen Menschen in Südostasien, auch wenn die drei Untersuchungsländer sehr unterschiedlich sind: Die Philippinen sind christlich geprägt, Malaysia muslimisch und Vietnam immer noch deutlich sozialistisch.
"Reis ist nach Mais das Getreide mit der weltweit höchsten Produktion. Zugleich ist es Hauptnahrungs-, Kultur- sowie Erwerbsgrundlage für große Teile der Weltbevölkerung. Daher liegt es nahe, den interdisziplinären Ansatz der Ökosystem-Dienstleistungen hier anzuwenden“, erklärt Dr. Benjamin Burkhard vom Institut für Natur- und Ressourcenschutz der CAU. Er arbeitet mit Professor Felix Müller an der Entwicklung von ökologischen und sozioökonomischen Indikatoren. Zudem werden die Ökosystemdienstleistungen im entsprechenden Kieler Teilprojekt von Legato bewertet. "Um langfristig Daten zu gewinnen, werden wir die breite Bevölkerung einbinden. Aber auch Insekten sind hilfreich. Libellen beispielsweise sind gute Indikatoren für den Zustand der Ökosysteme. Wir wollen eine Lösung anbieten, mit der die Bevölkerung die Arten einfach per Handy bestimmen kann und so unsere wissenschaftliche Arbeit unterstützt. Unser Ziel ist eine dauerhaft nachhaltige Landnutzung vor dem Hintergrund des Klima- und Landnutzungswandels", erklärt der Koordinator Dr. Josef Settele vom UFZ.
Kontakt
Dr. Benjamin Burghard
Institut für Natur- und Ressourcenschutz
Tel.: 0431 - 880 - 1230
E-Mail: bburghard(at)ecology.uni-kiel.de