Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Development Programme, UNDP) empfahl 1993, drei Prozent der Gesamtausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit (ODA – Official Development Assistance) für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit zu verwenden. In Deutschland betragen die Ausgaben hierfür nach aktuellen Berechnungen der OECD ca. 0,53 Prozent (2020: 0,57 Prozent). Das neue Datenblatt der Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd des WUS gibt einen Überblick über die Ausgaben für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit der OECD-Staaten. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2021.
Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS)
"2023 markiert die Halbzeit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, deren ernüchternde Bilanz uns zeigt, dass Staaten weltweit ihre Anstrengungen zur Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen – auch in einem Dauerkrisenmodus – deutlich verstärken sollten. Entwicklungspolitische Information und Bildung spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie legen die Basis für nachhaltiges Handeln in einer globalisierten Welt und fördern Akzeptanz für notwendige Veränderungsprozesse zur Umsetzung der Agenda in der eigenen Gesellschaft. Die neuen Zahlen zu den Ausgaben für entwicklungspolitische Bildung der OECD-Staaten zeigen, dass alle beteiligten Staaten – auch Deutschland auf Bundes- und Länderebene – ihre Investitionen deutlich steigern müssen."
Der World Development Information Day am 24. Oktober wurde 1972 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Er dient dazu, weltweit auf Entwicklungsprobleme aufmerksam zu machen und die Weltgemeinschaft dazu aufzurufen, sich mit stärkerem Engagement um deren Lösung zu bemühen.
Zum Nachlesen
- WUS: Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd: Ausgaben für Informations- und Bildungsarbeit im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit 2021 (Datenblatt 2023)
- WUS: Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd
- WUS: Portal Globales Lernen