Die PISA-Studien haben einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die Qualität des deutschen Bildungswesens zu diskutieren und zu verbessern. Sie waren Initialzündung für eine Reihe konkreter Maßnahmen, unter anderem für die von den Ländern formulierten Bildungsstandards. Nun soll die Durchführung der PISA-Studien sowie die deutsche Forschung zu internationalen Bildungsvergleichsstudien in einer neuen Institution gebündelt werden.
Am Donnerstag (14.10.) haben die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Frau Cornelia Quennet-Thielen, und die für Bildung zuständigen Ministerinnen und Minister der Länder in Berlin das „Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien“ (ZIB) mit Sitz in München gegründet. Hierzu schließen sich die Technische Universität München (TUM), das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frankfurt am Main und das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel zusammen. Das ZIB wird eng mit dem „Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen“ (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin zusammenarbeiten, wo eine entsprechende Koordinierungsstelle eingerichtet wird.
„Mit diesem Zentrum stärken das BMBF und die Länder das hohe Qualitätsniveau, das das international vergleichende Bildungsmonitoring in Deutschland hat. Dadurch wird auch die internationale Bedeutung der deutschen Bildungsforschung weiter wachsen“, sagte Staatssekretärin Quennet-Thielen.
Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Dr. Ludwig Spaenle, unterstreicht: „Mit der Gründung des Zentrums für internationale Bildungsvergleichsstudien ist es uns gelungen, einen entscheidenden Baustein der Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring zu institutionalisieren. Das ZIB München und das IQB in Berlin werden nun gemeinsam die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems im nationalen wie im internationalen Bereich beobachten und weiterentwickeln.“
Das ZIB wird seine Arbeit mit Beginn des Jahres 2011 aufnehmen und zunächst bis Ende 2016 die PISA-Studien in Deutschland durchführen sowie zur Weiterentwicklung von Bildungsvergleichen forschen. Es soll auch dazu dienen, den wissenschaftlichen Nachwuchs auf diesem Gebiet zu fördern. Die Leitung des ZIB übernimmt Prof. Dr. Manfred Prenzel, Direktor der TUM School of Education. Weitere Vorstandsmitglieder sind Prof. Dr. Eckhard Klieme (DIPF) und Prof. Dr. Olaf Köller (IPN).
Die Finanzierung des ZIB erfolgt zu gleichen Teilen durch das BMBF und die Länder. Mit den insgesamt 1,5 Millionen Euro jährlich wird je eine Stiftungsprofessur für Bildungsvergleichsforschung an den beteiligten Instituten unterstützt, inklusive der dazugehörigen Forschungsbudgets. Die Durchführung der deutschen PISA-Studie selbst wird wie bisher von Bund und Ländern zusätzlich finanziert. Um darüber hinaus weitere Impulse für Wissenschaft und Nachwuchsförderung in der Bildungsvergleichsforschung zu geben, stellt das BMBF eine Million Euro jährlich zur Verfügung. Hiermit sollen ZIB-unabhängige Forschungsvorhaben gefördert werden, die die Stichproben und Daten der nationalen und internationalen Leistungsvergleiche nutzen.
Bund und Länder stellen damit erneut unter Beweis, dass sie ihrer gemeinsamen Verantwortung für die Qualitätsverbesserung von Bildung und Forschung gerecht werden.
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