Im Dezember 2016 hatten sich die Akteure ein erstes Mal in Teheran getroffen und dort ein Kooperations-Memorandum für Hochschulbildung, Forschung und Technologie vereinbart, an dessen Umsetzung nun gearbeitet wird.
Die französische Ministerin für Hochschulwesen, Forschung und Innovation Frédérique Vidal und der iranische Minister für Wissenschaft, Forschung und Technologie Mansour Gholami schlossen die Veranstaltung am 20. Juni 2018 in Anwesenheit von Vertretern der beiden Außenministerien. Zur iranischen Delegation gehörten Vertreter von 15 iranischen Universitäten sowie neben dem Außen- auch Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums. Die Anwesenden tauschten sich zu Kooperationsmöglichkeiten in den Ingenieurwissenschaften, Gesundheit und Geistes- und Sozialwissenschaften aus und sprachen über Mobilitätsförderung, Forschungsfinanzierung, Beschäftigungsfähigkeit und Kooperationen zwischen Hochschulen und Wirtschaft.
Es wurden mehrere Abkommen unterzeichnet. So wollen die Universität Lumière Lyon 2 und die Universität Teheran ihre Kooperation in der Archäologie intensivieren und sich gemeinsam um Drittmittelprojekte bewerben. Der Ingenieurhochschul-Verbund ParisTech hat drei Austausch- und Doppeldiplom-Abkommen mit den Universitäten Teheran, Elm-o-Sanat –IUST und d’AmirKabir unterzeichnet. Insbesondere die ParisTech-Mitgliedshochschulen Arts et Métiers ParisTech und Ecole des Ponts ParisTech unterhalten bereits seit mehreren Jahren Beziehungen zu iranischen Hochschulen und 2015 unterzeichnete ParisTech eine Übereinkunft (Memorandum of Understanding, MoU) mit vier iranischen Universitäten. Der Hochschulverbund Universität Paris-Saclay (UPS) unterzeichnete ein MoU mit der Technischen Universität Sharif (TU Sharif), das Studierendenaustausch und -förderung aber auch Forschermobilität und binationale Promotionsverfahren (Cotutelle) erleichtern soll. Die UPS kooperiert seit 2017 bereits mit der Universität Teheran, die TU Sharif wiederum mit der Ingenieurhochschule und UPS-Mitglied CentraleSupélec.
1.800 iranische Studierende kommen jährlich nach Frankreich und im Rahmen des bilateralen Forschungsförderprogramms „Gundishapur“ werden pro Jahr 20 französisch-iranische Forschungskooperationen gefördert. Gundishapur soll nun um die Förderung innovativer Projekte erweitert, kofinanzierte Stipendien ausgeschrieben und gemeinsame Forschungsprogramme in den Rechtswissenschaften, im Ingenieurwesen und der Iranistik entwickelt werden.
Acht iranische Universitäten sind darüber hinaus Mitglied der Universitätsagentur der Frankophonie AUF (Agence universitaire de la Francophonie) und damit aktive Partner der Frankophonie.
Zum Nachlesen:
- Ministère de lʼEnseignement supérieur, de la Recherche et de lʼInnovation (20.06.2018): Deuxièmes rencontres franco-iraniennes de la coopération universitaire (Französisch)