Das französische Wirtschafts- und Finanzministerium hat im September 2020 die Nationale Strategie für dekarbonisierten Wasserstoff (Stratégie nationale pour le développement de l’hydrogène décarboné) vorgestellt. Die Strategie soll zum Ziel der Kohlenstoffneutralität im Jahr 2050 beitragen. Die Regierung hat drei Prioritäten identifiziert, die den wichtigsten Wasserstoffmärkten entsprechen und die deren Entwicklung auf dem französischen Gebiet nachhaltig verankern soll:
- Dekarbonisierung der Industrie durch Schaffung eines französischen Elektrolysesektors;
- Entwicklung einer starken Mobilität mit kohlenstofffreiem Wasserstoff;
- Unterstützung von Forschung, Innovation und Kompetenzentwicklung zur Förderung der künftigen Verwendung.
Der Wasserstoff-Entwicklungsplan für Frankreich vom Juni 2018 (Plan de déploiement de l'hydrogène pour la transition énergétique) sieht Investitionen von bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr bis 2023 vor und soll sich in den Pacte Productif 2025 einschreiben. Die darin vorgesehenen Grundsätze zum Ausbau des Wasserstoff-Sektors sind von der Regierung seither in die anstehenden Gesetzgebungsentwürfe (Energiemehrjahresplanung (PPE), kleines Energiegesetz, Mobilitätsgesetz) eingeflossen.
Der Entwicklungsplan basiert auf drei Achsen:
- A1: Erhöhung des Anteils von kohlenstoffarmem Wasserstoff in bestehenden industriellen Anwendungen;
- A2: Entwicklung von emissionsfreien Lösungen für den Transportsektor (komplementär zur EMobilität);
- A3: Nutzung von Wasserstoff als Speicherlösung, zur Netzstabilisierung sowie als Option für "Energie-Inseln" sowohl auf dem franz. Festland aber auch in den Überseegebieten.