Die Leitlinien bestimmen die Ausrichtung der deutschen Arktispolitik in internationalen Verhandlungsforen, insbesondere als Beobachterstaat im Arktischen Rat. Zudem bieten sie eine klare Orientierung für künftige Forschungsaktivitäten mit deutscher Beteiligung und für wirtschaftliche Aktivitäten deutscher Unternehmen in der Arktis.
Das Kapitel 4.2 beschäftigt sich speziell mit dem Thema "Spitzenforschung in der Arktis fördern". Die Bundesregierung beabsichtigt, die Forschungskooperation mit den Wertepartnern in der Arktis zu intensivieren, sich für den fortgesetzten Zugang zu arktischen Gebieten in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) auf der Basis des Seerechtsübereinkommen (SRÜ) für die wissenschaftliche Meeresforschung aller Disziplinen einzusetzen sowie mithilfe der deutschen Arktisforschung einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Arktis und darauf basierenden regionalen und globalen Veränderungen zu leisten. Ebenfalls soll die Berücksichtigung der Interessen der Arktisstaaten und der indigenen sowie lokalen Bevölkerung im Rahmen von deutschen Forschungsarbeiten noch stärker zu gewährleisten werden.
Die Zukunftsstrategie für Forschung und Innovation und deren Missionen sowie die nationale Strategie "Forschung für Nachhaltigkeit" (FONA) soll den forschungspolitischen Dialog im Rahmen des Forschungsprogramms der Bundesregierung "Mare:N – Meeres-, Küsten- und Polarforschung für Nachhaltigkeit" unterstreichen und der hieraus abgeleiteten Forschungsagenda "Polarregionen im Wandel", um basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen Lösungswege für die Zukunft der Arktis aufzuzeigen.
Die deutsche Arktisforschung wird primär über die institutionelle Förderung der Helmholtz-Zentren AWI, GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie im Rahmen von gezielten Forschungsprogramen unterstützt.