Angesichts vieler krisenhafter Entwicklungen in der Welt rücken die Demokratien näher zusammen. Wie gut, wenn man in Forschung und Innovation auf einer soliden Grundlage aufbauen kann – so wie Kanada und Deutschland! Heute vor 50 Jahren, am 30. Juni 1971, trat das Abkommen für wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit (WTZ) zwischen den beiden Ländern in Kraft. Die 16. Schwerpunktausgabe (SAG) des ITB infoservice ist daher dem 50-jährigen Jubiläum der WTZ zwischen Kanada und Deutschland gewidmet.
Vor dem Hintergrund einer langjährigen und vielfältigen Kooperation zwischen Kanada und Deutschland kann die vorliegende Schwerpunktausgabe naturgemäß nur einen Einblick in wenige ausgesuchte Programme und Themenfelder geben, die nur einen Bruchteil der Kooperation zwischen Partnern aus beiden Ländern abbilden. Weitere Informationen erhalten Sie unter anderem durch das Video der Eröffnungsveranstaltung zum 50. Jubiläumsjahr. Diese und andere weiterführende Informationen sind über Links am Ende der einzelnen Interviews und Artikel zugänglich.
Im ersten Teil der Schwerpunktausgabe gewähren wir in einem Interview mit den beiden derzeitigen Vorsitzenden der deutsch-kanadischen Kommission für wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit (WTZ) Einblicke in Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunftsperspektiven für die bilaterale Kooperation.
Im zweiten Abschnitt stellen wir Ihnen verschiedene Kooperationsformen und -programme vor. Die ersten beiden legen den Fokus auf die wissenschaftliche Ausbildung durch grenzüberschreitende Forschungspraktika und bilaterale Graduiertenkollegs. Drei weitere Programme setzen regionale Schwerpunkte bei der Internationalisierung von Clustern und der Kooperation zwischen kanadischen Provinzen und deutschen Bundesländern, wie beispielsweise Québec und Bayern oder Ontario und Baden-Württemberg (OBW).
Der dritte Abschnitt beleuchtet die Rolle und Bedeutung von permanenten Präsenzen von Forschungsförderorganisationen und Forschungszentren von außeruniversitären Forschungsorganisationen im jeweiligen Partnerland.
Der vierte und letzte Abschnitt nimmt die Kooperation in ausgesuchten Themenfeldern in den Blick: Sozial- und Geisteswissenschaften, Erdbeobachtung durch Satelliten, Klima-, Meeres- und Polarforschung, Industrieforschung (einschließlich Künstlicher Intelligenz), die Entwicklung von Brennstoffzellen, Neurowissenschaften sowie personalisierte Medizin. Zwei Beiträge zeigen, dass die kanadisch-deutsche Kooperation auch erfolgreich in multilaterale Forschungskonsortien mit weiteren Ländern eingebunden werden kann. Diese werden unter europäischen Partnerschaften wie ERA PerMed oder der transatlantischen Partnerschaft T-AP gefördert.