BiodivProtect: Reallabore und florale Anreicherung als Instrument zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Maximierung von Ökosystemleistungen in europäischen Agrarlandschaften (ConservES) – Erfassung von Biodiversität und Ökosystemleistungen

Der Verlust der Biodiversität in Agrarlandschaften ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Mit Hilfe von "Living labs" (Reallabore) und der Anreicherung der Flora durch Hecken und Blühmischungen entwickelt das Projekt ConservES Managementansätze für den Erhalt der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen. Diesen Ansätzen liegt das Konzept der ökologischen Intensivierung zugrunde. Demnach kann die Erhaltung der biologischen Vielfalt in nahrungsmittelproduzierenden Landschaften gleichzeitig positive Ökosystemleistungen wie Bestäubung und Schädlingskontrolle maximieren und negative Leistungen (Unkraut- und Schädlingsbefall) minimieren. Das von der Universität Würzburg geplante Teilprojekt 2 untersucht die Auswirkungen der floralen Anreicherung auf die Biodiversität in deutschen Agrarlandschaften und den Einfluss auf produktionsrelevante Ökosystemleistungen. Dazu werden in der Region Unterfranken mit Unterstützung des lokalen Reallabors 20 Untersuchungsflächen etabliert und Blühstreifen ausgesät (in Kombination mit Hecken oder Grasstreifen). Die Erhebung der Biodiversitätsdaten und Ökosystemleistungen erfolgt durch Wissenschaftler, BioBlitz-Aktionen (bürgerbasierte Datenerfassung) und die Selbstbewertung durch Landwirte. Anschließend quantifizieren wir den Einfluss der Maßnahme und modulierende Einflüsse von Klima und Landschaftskomplexität auf die Biodiversität, Ökosystemleistungen (Schädlings-/Unkrautbekämpfung, Bestäubung und Ertrag) und negative Leistungen (Schädlings-/Unkrautdruck), um Synergien und Trade-offs zu identifizieren. Die Forschungsergebnisse werden innerhalb des Reallabors und außerhalb des Verbundprojektes wissenschaftlich verwertet z.B. durch Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Konferenzenvorträge. Gleichzeitig dienen sie der Erstellung von Feldprotokollen für Praktiker zur selbstständigen Evaluation von Agrarumweltmaßnahmen und der Wissenskommunikation an die Öffentlichkeit durch Beiträge in sozialen Medien und Workshops.