Die 50 AGYA-Mitglieder sind junge Wissenschaftler (3-10 Jahre nach der Promotion) aus Deutschland und derzeit 16 arabischen Ländern, die gemeinsam in ihren Forschungsprojekten zur Bewältigung regionaler und globaler Herausforderungen beitragen wollen. Sie arbeiten an Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland sowie in Ägypten, Algerien, Irak, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Marokko, Oman, Palästina, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, Tunesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Wissenschaftler vertreten die verschiedensten Disziplinen der Natur-, Geistes-, Sozial- und Technikwissenschaften.
„Im Hinblick auf die aktuellen Umbruchsphasen, die die Welt zusammenrücken und in einen Dialog treten lassen, ist es eine große Chance, dass arabische und deutsche Nachwuchswissenschaftler ihre Kontakte intensivieren und neue Formen der Zusammenarbeit finden“, unterstreicht die AGYA-Co-Präsidentin und Projektleiterin, Prof. Dr. Verena Lepper.
AGYA ist auf deutscher Seite administrativ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) angesiedelt. „AGYA bietet eine einmalige Gelegenheit, deutsche Wissenschaftsinstitutionen in der arabischen Welt als verlässliche Partner in Forschung und Innovation sichtbar zu machen“, betont BBAW-Präsident Prof. Dr. Martin Grötschel. Neben der BBAW sind auf deutscher Seite die Präsidenten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), des Goethe Instituts und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im hochkarätigen AGYA-Beirat vertreten.
Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin des DAAD, begrüßt die neue Förderung zur Vertiefung der Forschungskooperation: „AGYA stärkt durch internationale Zusammenarbeit die wissenschaftliche Exzellenz und das Innovationspotential ihrer Mitglieder. In ihrer Rolle als Multiplikatoren tragen die AGYA Mitglieder zur Förderung von Exzellenz in Bildung und Wissenschaft an ihren Heimatinstitutionen sowie in den eigenen Gesellschaften bei.“
Die AGYA-Mitglieder arbeiten derzeit in fünf Arbeitsgruppen unter anderem an folgenden Themen: Auswirkungen der Flüchtlingskrise auf deutsche und arabische Hochschulpolitik, umstrittene Technologien aus arabischer und deutscher Perspektive, gemeinsame Herausforderungen im arabisch-deutschen Kulturaustausch, Erzähltraditionen in der antiken und modernen arabischen Welt, historische und zeitgenössische Esskulturen in der arabischen Welt und Deutschland, kulturelle und ökologische Transferprozesse im Mittelmeerraum, kooperative Ansätze zu Wasser- und Umweltfragen, Sport als gemeinsames (pop-)kulturelles Erbe, sowie mathematische und naturwissenschaftliche Förderinitiativen an weiterführenden Schulen in der arabischen Welt und Deutschland.
Mit den jetzt bewilligten Fördermitteln haben die Mitglieder nun die Möglichkeit, in den kommenden vier Jahren vielfältige neue Projektideen zu verwirklichen und ihre Forschungskooperationen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft zu vertiefen.
Im deutschen AGYA-Büro an der BBAW können durch die Förderung des BMBF sechs Mitarbeiter die AGYA-Mitglieder inhaltlich und administrativ bei den neuen Forschungsvorhaben unterstützen. Das AGYA-Netzwerk in Politik und Medien und die Öffentlichkeitsarbeit können mit Unterstützung der Kontaktbüros in der arabischen Welt (Libanon, Ägypten) weiter ausgebaut werden.
Kontakt:
Prof. Dr. Verena Lepper, Projektleiterin (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Berlin)
Dr. Sabine Dorpmüller, German Managing Director
Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)
an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Jägerstr. 22-23
10117 Berlin
Tel.: 030 20 370 281
E-Mail: agya(at)bbaw.de