StartseiteLänderAfrikaSüdafrikaProjekt FRAMe: Nutzpflanzenvielfalt für die Wüste

Projekt FRAMe: Nutzpflanzenvielfalt für die Wüste

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das südliche Afrika verfügt über eine reichhaltige Vielfalt an Nutzpflanzen – mit deren natürlichen und wild vorkommenden Verwandten sowie sogenannten "Orphan Crops". Das Projekt "Farmer Resilience and Melon Crop Diversity in southern Africa" (FRAMe) zielt auf eine zukunftsorientierte Landwirtschaft der Nutzpflanzenvielfalt am Beispiel der Melonen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben in den nächsten drei Jahren mit über 300.000 EUR.

Orphan Crops sind "vernachlässigte" Pflanzensorten, die als genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (PGRFA) dienen, aber nicht häufig genutzt werden. Sie sind seit Generationen eine stete Grundlage für die Ernährung von Kleinbauern und ländlichen Gemeinden. Diese pflanzengenetischen Ressourcen kombiniert mit dem umfangreichen traditionellen Wissen haben den lokalen Landwirten ein Überleben ermöglicht. Das Projekt FRAMe hat deshalb das Ziel, basierend auf den Erfahrungen lokaler Landwirte potenziell erfolgreiche Varietäten von Kulturpflanzen zu registrieren und molekular-genetisch zu analysieren. Die Forschenden wollen am Beispiel von Melonen einen breiten Überblick über die vorhandene Nutzpflanzenvielfalt und deren Anpassungen an Dürreperioden gewinnen. Damit soll ein Grundstein für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft im südlichen Afrika gelegt werden. Die Kürbisgewächse umfassen im südlichen tropischen Afrika 116 Arten in 28 Gattungen. Ein beträchtlicher Anteil findet in traditionellen Agrarökosystemen, in der Küche, in der Kultur und in der lokalen Wirtschaft Verwendung.

Das Nees Institut der Universität Bonn ist mit Prof. Quandt als Sprecher des Standorts Deutschland und als assoziierter Wissenschaftler des Gobabeb Namib Research Institutes (Namibia) im Projekt FRAMe vertreten. Die Bonner Forschenden wollen durch den Einsatz moderner molekularer Methoden in Verbindung mit umfangreichen Probenahmen, ökologischer Modellierung und unter Einbeziehung der Erfahrungen lokaler Landwirte einen weitreichenden Beitrag für besser angepasste Kulturpflanzen leisten, insbesondere in Bezug auf die Dürreverträglichkeit. Landwirte kultivieren zum Beispiel eine Vielzahl der mit der Wassermelone verwandten Citrullus-Varietäten – und das sind genau jene, welche an Dürre und Krankheiten angepasst sind. FRAMe wird diese Vielfalt charakterisieren und damit gleichzeitig den Beitrags Südafrikas zur Domestizierung von Melonen klären.

Am FRAMe-Projekt sind neben dem Nees-Institut der Universität Bonn (Deutschland) und dem Gobabeb Research and Training Centre (Namibia) auch die University of Cape Town (Südafrika), die University of Zambia (Sambia) und die University of Namibia beteiligt.

Quelle: Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen Universität Bonn Redaktion: von Henry Hensel, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Namibia Sambia Südafrika Themen: Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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