Verbundprojekt GlobalTip: PRODIGY 2 - Regionale Entwicklung im Globalen Wandel: Entwicklungsstrategien zur Vermeidung von Grenzüberschreitungen systemischer Kippunkte in Amazonien – Teilprojekt 6: Szenarien und Wissensverbreitung

Durch die fortschreitende Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes kann ein Kipppunkt (KP) überschritten werden, der mit weitreichenden Veränderungen des (regionalen und globalen) Klimasystems sowie gesellschaftlichen Konsequenzen verbunden ist. Vor diesem Hintergrund hat PRODIGY das Ziel, zu einem verbesserten Verständnis des Sozial-Ökologischen Systems (SÖS) in der MAP Region beizutragen. In der 2. Projekt-Phase werden insbesondere Feedback-Mechanismen zwischen Kipppunkten von Teilsystemen untersucht, um Lösungsansätze zur Verhinderung weiterer Degradationsprozesse sowie zur Revitalisierung degradierter Ökosysteme zu identifizieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Analyse der Boden-Diversität und deren Bedeutung für die Resilienz und Stabilität des SÖS. Das Teilvorhaben der Universität Kassel dient der Umsetzung der Arbeitspakete 4 "Integriertes Modellsystem" und 5 "Szenarien, Wissensverbreitung und Kommunikation". Das integrierte Modellsystem simuliert die Interaktionen zwischen Landnutzungsänderungen (LandSHIFT Modell), regionalem Klima und landwirtschaftlicher Produktivität in Abhängigkeit der neu entwickelten normativen Szenarien (siehe unten). Der Fokus der Uni Kassel liegt in der Weiterentwicklung des LandSHIFT Modells für eine verbesserte Abbildung von Landnutzungsentscheidungen und potenziell nachhaltigen Landnutzungssystemen, die einer Landdegradierung entgegenwirken und eine Revitalisierung degradierter Flächen begünstigen können. In Arbeitspaket 5 werden normative "Nachhaltigkeitsszenarien" entwickelt, die mögliche Wege und Erfordernisse für die Realisierung einer erstrebenswerten Zukunft der MAP Region aufzeigen. Es werden transdisziplinäre Workshops in der Region abgehalten und Management- und Politikinterventionen identifiziert, die der Überschreitung von KP im regionalen SÖS entgegenwirken können. Ein Fokus der Uni Kassel liegt in der Ableitung von Modelleingangsgrößen für die Szenarien-Simulationen in Arbeitspaket 4 (siehe oben).