Die Europäische Kommission veranstaltet vom 21. bis 22. November in Brüssel eine Konferenz zur Innovationszusammenarbeit zwischen der EU, Lateinamerika und der Karibik (LAC). Vor dem Hintergrund der kürzlich veröffentlichten EU-LAC-Communication werden Schlüsselakteure beider Regionen (politische Entscheidungsträger, Innovationsagenturen und Finanzierungsgremien) die Zukunft der Innovationszusammenarbeit erörtern. Den Diskussionschwerpunkt bilden dabei die EU Rahmenprogramme Horizont 2020 und Horizont Europa.
Ziele der Konferenz:
- Wissens- und Ideenaustausch über die Rahmenbedingungen der Innovationszusammenarbeit
- Präsentation der Innovationsdimension von Horizont 2020 und Horizont Europa
- Analyse der Möglichkeiten von Horizont 2020 und Horizont Europa und Diskussion über die Einbettung der Innovationszusammenarbeit zwischen der EU und LAC in beide Programme
- Stärkung der Beziehungen zwischen der EU und LAC durch konkrete Maßnahmen zur Unterstützung des Austauschs von Wissen, Technologien und bewährten Verfahren zwischen Vertretern beider Regionen
- Aufbau eines gemeinsamen EU-LAC Forschungs- und Innovationsraums
Die solide Beziehung zwischen der EU und der LAC-Region bildet die Grundlage für den Aufbau eines gemeinsamen Forschungsraums (CRA), insbesondere durch die Arbeit der Gemeinsamen EU-LAC-Initiative für Forschung und Innovation. Diese hat die Mobilität von Forschern in beiden Regionen erleichtert und zur Ausrichtung der biregionalen Forschungszusammenarbeit auf die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen beigertragen.
In der im April veröffentlichten EU-LAC-Communication werden Investitionen in Wissen, Innovation und Humankapital gefordert. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Vernetzung von Wissenschaft und Privatsektor, wodurch Technologien und Ideen aus der Forschungsbasis von Start-ups und von der Industrie in praktische Anwendungen umgesetzt werden sollen. Einen weitereren Schwerpunkt bildet die Förderung einer smarten und regionalen Spezialisierung. Die Konferenz wird sich daher darauf konzentrieren, wie bestehende biregionale wissenschaftliche Verbindungen genutzt werden können, um den Innovationsprozess voranzutreiben. Untersucht werden auch die im Rahmen der europäischen FuI-Rahmenprogramme gebotenen Möglichkeiten, einschließlich des bevorstehenden Programms Horizont Europa. Die LAC-Region wird darüber hinaus ermutigt, sich über den Europäischen Innovationsrat an den Arbeiten zur Entwicklung des Innovationsökosystems zu beteiligen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf der FuI-Dimension im Mercosur-Assoziierungsabkommen liegen.
Regionen EU und LAC stehen vor gemeinsamen Herausforderungen und können viel voneinander lernen, wenn es um die Innovationsförderung geht. Die Konferenz bietet hier eine Plattform, auf der offen und konstruktiv über den Stand der Innovationszusammenarbeit, erfolgreiche politische Praktiken und Prioritäten für die Innovationszusammenarbeit zwischen der EU und den LAC-Staaten diskutiert werden kann. Dazu gehören Gespräche darüber, wie bestehende Hindernisse für die Innovationszusammenarbeit wie unzureichende Risikofinanzierungsströme, Hindernisse für die Mobilität von Unternehmern, Probleme beim Technologietransfer, das Fehlen standardisierterer Vorschriften für geistiges Eigentum sowie die Fragmentierung des Marktes und der Politik angegangen werden können.
Der erste Veranstaltungstag bietet Gelegenheit für eine breitere Auseinandersetzung auf politischer Ebene, in der die unterschiedlichen Ansätze und Realitäten in beiden Regionen und ihren Mitgliedsländern vorgestellt werden. Ziel dieser politischen Diskussion ist es, die über eine reine FuI-Arbeit hinausgehenden weiteren Rahmenbedingungen für die Innovationszusammenarbeit zwischen beiden Regionen zu erörtern. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei besonders erfolgreiche Bestandteile der verschiedenen Strategien und nationalen / regionalen Rahmenbedingungen, insbesondere solche, die speziell auf die grenzüberschreitende Innovationszusammenarbeit abzielen.Am zweiten Tag werden gemeinsame Merkmale und Ansätze untersucht, die sich aus der vorherigen Diskussion als mögliche Bausteine für eine gemeinsame Strategie ergeben. Ziel ist es, die zuvor beschriebenen unterschiedlichen nationalen Erfahrungen zu einer umsetzbaren und einfachen Säulenstruktur von Schwerpunktbereichen zusammenzuführen, die im Mittelpunkt der künftigen Innovationszusammenarbeit stehen wird (inspiriert durch die Forschungszusammenarbeit im Rahmen von EU-CELAC CRA).
Die Konferenz richtet sich in erster Linie an Entscheidungsträger, die in der Innovationspolitik (Ministerien auf nationaler oder regionaler Ebene) tätig sind sowie an Innovationsförderungsagenturen. Vertreter von Netzwerkorganisationen und anderer bestehender Kooperationsstrukturen sind ebenfalls eingeladen, ihre Erfahrungen aus der Förderung der Innovationszusammenarbeit zwischen der EU und der LAC-Region auszutauschen.