Bundesregierung und Industrie sehen neue Chancen auf einen Export der Magnetschwebebahn Transrapid in Brasilien. Entgegen früherer Planungen soll eine geplante 520 Kilometer lange Bahnverbindung von Rio de Janeiro über São Paulo nach Campinas nun doch technologieoffen ausgeschrieben werden, heißt es in Kreisen der Industrie und des Bundesverkehrsministeriums nach Gesprächen in Brasilien. Als Alternative zu einem konventionellen gleisgebundenen Hochgeschwindigkeitszug könnte nach Ansicht der Deutschen der Transrapid die Transportaufgabe besser und preisgünstiger erfüllen.
Ein deutsches Konsortium unter Führung von ThyssenKrupp und des bayrischen Baukonzerns Max Bögl will anbieten, 40 Prozent der Projektkosten zu schultern, die derzeit auf rund neun Milliarden US-Dollar geschätzt werden. Refinanziert würde das Investment durch die Einnahmen aus dem Betrieb der Bahn über einen Zeitraum von 40 Jahren.
Hintergrund ist ein milliardenschweres Infrastrukturprogramm, mit dem sich Brasilien für die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spielen 2016 in Sao Paulo fit machen will. (WirtschaftsWoche 19/2010)