Verbundprojekt: Sichere Fahrradstädte durch Datenwissenschaft und intelligente Fahrräder - Teilvorhaben: Entwicklung von Fahrrad-Sensorik zur Verbesserung der Sicherheit im Radverkehr

Weltweit dominiert der motorisierte Individualverkehr mit u.a. hohem Flächenverbrauch, belastenden Emissionen und vielen Verkehrsunfällen. Dies schränkt die Lebensqualität der Bürger:innen ein und führt zu Landnutzungskonflikten. Ein nachhaltigkeitsorientierter Wandel im Verkehr zu einer fahrradfreundlichen und sicheren Infrastruktur, ist eine besondere Herausforderung für Städte. In atrAIbikes wird Sensorik für Fahrräder entwickelt, um im Straßenverkehr relevante Parameter zur Verkehrslage und Infrastruktur zu erfassen. Die Sensorik baut auf der von re:edu entwickelten SenseBox auf, die in atrAIbikes für die spezifischen Anforderungen im Radverkehr angepasst wird. Während des Radfahrens werden Abstände zu Infrastruktur und anderen Verkehrsteilnehmern oder Erschütterungen erfasst. Umweltparameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und die Feinstaubbelastung können ebenfalls gemessen werden. Die gemessenen Daten sind via GPS verortet, wobei die Position selbst auch die Analyse von z.B. Spurwechseln ermöglicht. Ausgehend von den angereicherten Trajektorien, entwickeln 52°North und das Instituto Cordial Analysewerkzeuge, die charakteristische Eigenschaften von Straßenabschnitten bezüglich ihrer "Fahrradfreundlichkeit" ableiten. In atrAIbikes entstehen so Werkzeuge, die von den Stadtplanern selbst oder automatisiert genutzt werden können. Die Daten und Analysen werden durch Bürger:innen, Unternehmen und Kommunalverwaltungen in den Real Laboren Sao Paulo (Brasilien) und Münster (Deutschland) erhoben und genutzt, um wichtige Rückschlüsse zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr, insbesondere für den Radverkehr, abzuleiten. Durch die Partizipation verschiedener Akteure, die Einfluss auf das Verkehrsgeschehen haben, wird eine hohe Akzeptanz der erhobenen Daten und Informationsprodukte erwartet. Bürger:innen, Unternehmen und kommunale Verwaltungen werden zur Datenerhebung und -analyse befähigt und treten in den politischen Diskurs für einen Wandel im Verkehr.