StartseiteLänderAmerikaChileSO 244 - GEOSEA: Meeresbodengeodäsie zur Erfassung tektonischer Deformation am Kontinentalrand vor Nordchile

SO 244 - GEOSEA: Meeresbodengeodäsie zur Erfassung tektonischer Deformation am Kontinentalrand vor Nordchile

Laufzeit: 01.07.2015 - 31.01.2018 Förderkennzeichen: 03G0244A
Koordinator: GEOMAR - Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Während der Ausfahrt 244 des FS SONNE sollen geodätische Messungen am Meeresboden Informationen über tektonische Deformationen am Kontinentalrand vor Nord-Chile erbringen. Dazu werden akustische Distanzmessungen, Neigungs- sowie Druckänderungsmessungen in hoher Auflösung gewonnen. Ein Netzwerk von geodätischen akustischen Transpondern wird hierzu im Iquique-Segment vor Nordchile ausgebracht und soll autonom über einen Zeitraum von mehreren Jahren registrieren. Um die exakten Lokationen des Netzwerkes am Meeresboden bestimmen zu können, ist zunächst eine bathymetrische Kartierung erforderlich, die sowohl durch schiffsseitige Multibeam-Vermessung als auch durch AUV-Messungen während des ersten Fahrtabschnittes SO244-1 erfolgen soll. Anhand der zu gewinnenden Daten wird dann die geometrische Aufstellung des Netzwerkes festgelegt. Zusätzlich ist eine Datenübertragung zu einem Wellengleiter mit Satellitenverbindung möglich. Die Mehrzahl der Epizentren starker (M>8.5) Erdbeben finden unterhalb des Meeresbodens in Subduktionszonen statt. Nachträgliche Analysen zeigen, dass die Oberflächendeformation aufgrund co-seismischen Spannungsabbaus am Meeresboden konzentriert ist und oft mit der Auslösung von Tsunamis einhergeht. Der Meeresboden birgt somit Informationen über Spannung und elastische Verformung, sowie zur Entstehung und Verlauf von Erdbeben und daraus resultierenden Tsunamis. Diese Informationen können methodisch durch das neue Feld der Meeresboden-Geodäsie über akustische Distanzmessungen, Neigungs- und Druckänderungsmessungen in hoher (cm) Auflösung gewonnen werden. Das vorgeschlagene Netzwerk von autonomen Instrumenten soll das Iquique-Segment der Plattengrenze Nazca-Südamerika über einen Zeitraum von drei Jahren observieren. Die Studie wird grundlegende Informationen über die aktive Tektonik, den Grad von Kopplung oder Kriechen interseismischer Art, sowie die Verteilung der Deformation an der Plattengrenze und innerhalb der Oberplatte erbringen.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Redaktion: DLR Projektträger Länder / Organisationen: Chile USA Themen: Förderung Umwelt u. Nachhaltigkeit

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