StartseiteLänderAmerikaKanadaHochschule Furtwangen: Internationalisierungsmaßnahme FiPS wird von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert

Hochschule Furtwangen: Internationalisierungsmaßnahme FiPS wird von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert

FiPS, der „Vermittlungsdienst der Hochschule Furtwangen für Praktikumsstellen in Deutschland“, wird ab sofort über drei Jahre mit insgesamt 100.000 Euro von der Baden-Württemberg Stiftung unterstützt.

FiPS „Furtwangen Internship Placement Service" kommt damit nun eine dreifache Bedeutung zu: als Projekt im Rahmen des „Baden-Württemberg-Stipendiums für Studierende – BWS plus", einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung, als Säule in der Hochschulstrategie zur Internationalisierung und als Erfolgsgeschichte der Hochschule Furtwangen (HFU), die von den Gutachtern der Hochschulrektorenkonferenz ausgewählt wurde und seither auf deren Homepage in der Rubrik „Erfolgsgeschichten" zu finden ist.

Doch bis dahin war es ein langer Weg, der 2004 mit der Unterzeichnung des ersten Kooperationsvertrags zwischen der HFU und der University of New Brunswick (UNB) in Kanada begann. Statt wie üblich auf der Basis „Studienplatz gegen Studienplatz“ zu kooperieren, wurde hier bewusst eine neue Richtung eingeschlagen, indem Praktikumsstellen in deutschen Firmen vermittelt werden als Gegenleistung für gebührenfreie Studienplätze an der UNB.

Die Bilanz kann sich sehen lassen: Bis heute konnten fast 50 UNB-Studierende an 25 Firmen vermittelt und dafür 65 Freiplätze an der UNB eingeworben werden. Dafür durften im Gegenzug rund 50 HFU-Studierende ein gebührenfreies Studiensemester an der UNB verbringen, einige weitere konnten sich zudem gegen reduzierte Studiengebühren einschreiben. Die finanzielle Tragweite wird erst richtig deutlich, wenn man den Gegenwert eines gebühren-freien Studienplatzes kennt, der bei rund 5.000 € liegt. Ohne Kooperation zwischen HFU und UNB wären die wenigsten HFU-Studierenden bereit oder in der Lage gewesen, diesen Betrag zu bezahlen.

Die beiden treibenden Kräfte hinter dem Konzept, Prof. Dr.-Ing. Guida Bendrich als Leiterin des Engineering Co-op Office an der UNB sowie Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Kukral als Auslandsbeauftragter an der HFU, sind daher zu Recht stolz auf ihre Vermittlungserfolge. Dies besonders vor dem Hintergrund, dass „noch vor drei Jahren niemand an eine kometenhafte Entwicklung geglaubt hätte - mit über 40 Freiplätzen allein aus dieser Zeit“, so Kukral.

Gleichwohl wurde zunehmend deutlich, dass in der bisherigen Form in mehrerlei Hinsicht Grenzen erreicht waren. So entstand die Idee zu FiPS mit einer Ausweitung der Vermittlung in drei Richtungen:

  1. Innerhalb der HFU durch das freiwillige Miteinbeziehen weiterer Fakultäten
  2. im Ausland durch das gezielte Anwerben weiterer Partnerhochschulen sowie
  3. fachlich, indem auf Kompetenzfeldern, die von der HFU nicht abgedeckt werden, wie Bauingenieurwesen, es anderen Hochschulen aus Baden-
    Württemberg ermöglicht wird, den Kooperationen beizutreten.

In dieser Ausprägung betritt FiPS Neuland. Praktikumsvermittlungen gibt es in Deutschland ansonsten eher in kommerzieller Form oder als Non-Profit-Organisation (wie z.B. IAESTE), wobei hier jeweils die Vermittlung von Auslandspraktika an deutsche Studierende im Vordergrund steht. Neuland zu betreten bietet jedoch am ehesten die Chance auf Unterstützung. Insofern lag es nahe, bei der Baden-Württemberg Stiftung einen Projektantrag einzureichen – mit Erfolg, wie sich nun zeigte.

Mit den Projektmitteln soll vor allem der personelle Support verbessert werden. Dazu ist in FiPS eine Personalstelle in Teilzeit vorgesehen, die künftig wichtige administrative und koordinative Aufgaben übernehmen soll. Ferner sind Stipendien für Incomings und Outgoings eingeplant sowie in geringerem Umfang auch Reisemittel zur Pflege und Aufbau von Partnerschaften.

Bereits zum offiziellen Projektbeginn kann FiPS erste Ergebnisse in puncto Ausweitung vorweisen:

  1. Von den zehn Fakultäten der HFU haben inzwischen vier ihre Mitwirkung zugesagt.
  2. Als neue Partner sind die University of Prince Edward Island (UPEI) in Charlottetown, Kanada sowie das Rose-Hulman Institute of Technology (RHIT) in Terre Haute, Indiana, USA hinzugestoßen; mit weiteren Universitäten finden Gespräche statt. „Mit dem RHIT konnten wir das führende Engineering College der USA für FiPS gewinnen“, so Kukral, und ergänzt: „Wir werden fortfahren und auf diese Weise ein kleines, aber hochkarätig besetztes Netzwerk mit internationalen Partnern aufbauen.“
  3. Für Bauingenieurwesen konnte mit der Hochschule für Technik (HfT) Stuttgart ein deutscher Partner gewonnen werden, der bereits aktiv in der UNB-Kooperation mitwirkt und dafür mit der UNB einen eigenen Kooperationsvertrag unterzeichnet hat.

„Insgesamt hätte es bis hierher nicht besser laufen können“, resümiert Prof. Kukral und richtet einen „großen Dank an die Baden-Württemberg Stiftung für die Unterstützung unseres Projekts und an die Firmen, die uns in den letzten Jahren stets bereitwillig Studierende als Praktikanten abgenommen haben“. Dem Dank schließt sich der Prorektor für Internationales, Prof. Dr. Michael Lederer, an und verweist zudem darauf, dass die Internationalisierung der Hochschule Furtwangen dank FiPS und der Unterstützung durch die Baden-Württemberg Stiftung mit Sicherheit einen großen Schritt vorankommen wird.

Über das Baden-Württemberg-Stipendium

Das Baden-Württemberg-Stipendium fördert den internationalen Austausch von qualifizierten Studierenden, jungen Berufstätigen sowie Schülerinnen und Schülern. Seit 2001 konnten über 15.000 junge Menschen aus Baden-Württemberg Auslandserfahrungen sammeln und junge Menschen aus dem Ausland konnten einige Zeit in Baden-Württemberg verbringen. Im laufenden Stipendienjahr 2013/2014 werden wieder mehr als 1.000 junge Menschen ein Baden-Württemberg-Stipendium erhalten.

Das Programm Baden-Württemberg-STIPENDIUM für Studierende – BWS plus

Mit dem Programm BWS plus unterstützt die Baden-Württemberg Stiftung innovative Kooperationen von Hochschulen mit anderen internationalen Institutionen. 2011 wurde das mit jährlich rund 800.000 € dotierte Programm zum ersten Mal ausgeschrieben und unterstützt inzwischen 26 BWS plus-Projekte an baden-württembergischen Hochschulen.

Quelle: Hochschule Furtwangen Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Kanada USA Themen: Bildung und Hochschulen Förderung

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