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Neues Forschungsprojekt über „Deutsche Mediensprache im Ausland“

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Mit rund 120.000 Euro fördert die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) bis 2022 ein neues Forschungsprojekt der Universität Erfurt unter dem Titel „Deutsche Mediensprache im Ausland – am Beispiel der deutschen Minderheitenpresse in Mittel- und Osteuropa“. Es untersucht die deutsche Pressesprache in einer spezifischen Mehrsprachigkeitskultur.

Aufgrund des besonderen sprachlichen und kulturellen Referenzrahmens und der spezifischen Produktions- und Rezeptionsbedingungen der „Enklavenpublizistik“ unterscheiden sich die Sprachlichkeit und die Kulturalität der auslandsdeutschen Medienprodukte deutlich von den bundesdeutschen Presseerzeugnissen. Dies zeigt sich auf den verschiedensten Ebenen, u.a. in der Lexik, der Grammatik und besonders in den Vertextungsroutinen und den Diskurstraditionen. 

Prof. Dr. Dr. Csaba Földes, Sprachwissenschaftler an der Universität Erfurt, erläutert:

„Mit einem internationalen Projektteam, bestehend aus Germanisten aus Russland, Kasachstan, Polen, Rumänien, Ungarn und der Slowakei, wollen wir nun die Sprache der Minderheitenpresse aus diesen Ländern untersuchen und versuchen dabei nicht zuletzt, Manifestationen der Mehrsprachigkeit (z.B. sprachliche Kontaktphänomene) systematisch zu beschreiben und gemeinsame Wesenszüge von deutschen Minderheitenzeitungen im mittel- und osteuropäischen Raum herauszuarbeiten“.

Als Materialgrundlage für die Untersuchungen der Wissenschaftler dient dabei das Deutsche als Minderheitensprache in Polen, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Russland und Kasachstan, genauer: die geschriebene Sprache der deutschen Minderheit im Kommunikationsbereich „Presse“. Die Wissenschaftler wollen unter anderem eine online zugängliche und kommentierte Datenbank zur Mediensprache deutscher Minderheiten erstellen, die vor allem für sprach- und kulturwissenschaftliche, aber auch sozial-, mentalitäts- und alltagshistorische Untersuchungen von Bedeutung ist.

Das vom BKM geförderten Projekt schließt an Forschungen an, die Prof. Dr. Dr. Csaba Földes seit 2015 zu einem „Ungarndeutschen Zweisprachigkeits- und Sprachkontaktkorpus“ angestellt hat. Dabei ging es um die aktuelle deutsch-dialektale Sprachverwendung, d.h. um die authentische mündliche Kommunikationspraxis deutscher Minderheiten am Beispiel der Ungarndeutschen („Donauschwaben“). Im jetzt bewilligten Projekt soll vor allem die schriftliche Sprachverwendung untersucht werden.

Quelle: Universität Erfurt via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Kasachstan Polen Rumänien Russland Slowakei Ungarn Themen: Geistes- und Sozialwiss.

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