Nach dem Besuch der chinesischen Delegation der Southeast University (SEU) im September in Lippstadt folgte nun der Gegenbesuch von HELLA Geschäftsführer Stefan Osterhage und Hochschulpräsident Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld in der 5,5 Millionenstadt Nanjing. Die 1902 gegründete Southeast University zählt mit 28.000 Studierenden und knapp 2.500 Lehrkräften zu den renommiertesten Hochschulen des Landes. Bekannt für ihre ausgeprägte Forschungsorientierung liegt ein Schwerpunkt im Bereich der Ingenieurwissenschaften. Genau hier ergeben sich Synergien mit dem global aufgestellten Automobilzulieferer HELLA und der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL): China als stark wachsender Ingenieursmarkt bietet vielfältige Potentiale für Unternehmen wie auch attraktive Berufschancen für angehende Fachkräfte.
Die chinesische Universität plant mit der engen Vernetzung eine Erweiterung ihrer Ingenieurausbildung. Ein wichtiger Schritt hierbei ist die Einführung eines neuen SEU-Studiengangs, der sich an den Anforderungen der deutschen Industrie und an Studienangebot und Lehrinhalten der Hochschule Hamm-Lippstadt orientiert. Für HELLA birgt der Studiengang gleichzeitig Möglichkeiten, chinesischen Fachkräftenachwuchs vor Ort zu rekrutieren. Die Ausarbeitung des neuen Angebots, das einen chinesisch-deutschen Doppelabschluss ermöglichen soll, folgt in den nächsten Monaten. Prof. Guangying Guo, Präsidentin der SEU: "Wir wollen deutsche Ingenieurskunst noch stärker in unser Studienprogramm integrieren. Die vielfältigen Schnittstellen unserer neuen Kooperation bieten dafür hervorragende Möglichkeiten in Industrie, Lehre und Forschung."
Der geplante deutsch-chinesische Austausch ermöglicht Studierenden wie auch Professorinnen und Professoren neben der fachlichen Weiterbildung einen Einblick in unterschiedliche Kulturen. Den Start bildet eine so genannte "Summer School", in der im ersten Schritt chinesische Studierende in Deutschland Kurse besuchen und Praktika in der HELLA Zentrale in Lippstadt absolvieren. Die erstmalige Durchführung ist für das kommende Jahr vorgesehen. Neben den deutschen HELLA Standorten spielen auch die chinesischen Standorte des Automobilzulieferers – über zehn an der Zahl – bei der vereinbarten Zusammenarbeit eine Rolle: In Nanjing befindet sich beispielsweise ein neues Forschungs- und Entwicklungscenter von HELLA, welches zukünftig für Studierendenpraktika zur Verfügung steht. "Der chinesische Markt beeinflusst zunehmend positiv unser Geschäft. Wir begrüßen daher sehr, dass wir unsere guten Kontakte zur Southeast University ausbauen und die Kooperation initiieren konnten. Von qualifizierten Fachkräften profitieren wir an beiden Standorten", erklärt HELLA Geschäftsführer Osterhage. Er war es auch, der die Hochschule Hamm-Lippstadt in die Zusammenarbeit einbrachte.
Für Präsident Prof. Zeppenfeld passt die Vernetzung zur Internationalisierungsstrategie der HSHL: "Für uns ist es die bislang umfangreichste Kooperation mit einer chinesischen Universität. Ich bin sehr stolz, dass unser Studienangebot so positiv wahrgenommen wird, dass es als Inspiration für den neuen SEU-Studiengang dient. Für Lippstadt als Wissenschafts- und Technologiestandort ist die Zusammenarbeit ein wichtiger Schritt."