Staatspräsident Xi Jinping überreichte Katharina Kohse-Höinghaus die Auszeichnung in der Großen Halle des Volkes in Peking, berichtet die Universität Bielefeld. Kohse-Höinghaus wurde für die Etablierung und Förderung der grundlegenden Verbrennungsforschung in China sowie für ihr Engagement um chinesische Nachwuchswissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler geehrt. Der Titel der Ehrung lautet „2016 International Science and Technology Cooperation Award of the People's Republic of China“. Kohse-Höinghaus ist Expertin für die effektive Nutzung von Energie und die möglichst schadstoffarme Verbrennung. Das Thema schadstoffarme Verbrennung und effektive Nutzung von Energie spiele für die Industrie der Volksrepublik eine wichtige Rolle, hieß es. Im September 2016 trat China dem UN-Klimaschutzabkommen bei, in dem sich Länder weltweit verpflichten, ihren CO2-Ausstoß zu senken.
Kohse-Höinghaus begleitet die chinesische Forschung zu Verbrennungsforschung seit mehr als zwölf Jahren, unter anderem als Ehrenprofessorin und Beiratsmitglied von drei chinesischen Universitäten. Im Januar 2016 erhielt sie den Preis für internationale Zusammenarbeit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Im Oktober 2016 wurde sie mit dem chinesischen Freundschaftspreis für internationale Experten ausgezeichnet.
Seit 1994 leitet die 65-jährige einen Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Uni Bielefeld. Sie engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in hochrangigen wissenschaftlichen Organisationen, darunter der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, als Präsidentin des internationalen Dachverbands der Verbrennungsforschung sowie als Mitglied im Wissenschaftsrat, dem wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremium in Deutschland. 2015 wurde sie in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) gewählt.
Katharina Kohse-Höinghaus ist als zweites Mitglied der Universität Bielefeld mit den beiden höchsten chinesischen Preisen für internationale Experten ausgezeichnet worden. 2012 erhielt der Mathematiker Professor Dr. Andreas Dress sowohl den Freundschaftspreis als auch den Kooperationspreis.
Bereits seit Mitte der 1980er Jahre pflegt die Universität Bielefeld nach eigenen Angaben wissenschaftliche Kontakte zu China. Mit chinesischen Kooperationspartner gebe es einen regelmäßigen Studierendenaustausch in den Fächern Chemie, Mathematik und Physik. 2011 unterzeichnete der Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft mit der East China Normal University in Shanghai.
