Prof. Nelles erhielt diese hohe Ehrung für seine Projekte im Bereich der Abfallwirtschaft, die er in den letzen zehn Jahren mit chinesischen Partnern realisiert hat. Zentrum der Aktivitäten in China ist das von Prof. Nelles und seinen Mitarbeitern an der Universität Hefei 2005 gegründete „Chinesisch-Deutsche Zentrum für Umwelttechnologie- und Wissenstransfer“ der Provinz Anhui, die mit 65 Millionen Einwohnern, 18 Universitäten und 200 außeruniversitären Forschungseinrichtungen eines der Wirtschafts- und Wissenschaftszentren Chinas ist. Für die dortige Aufbauarbeit wurde Nelles bereits 2007 mit dem „Freundschaftspreis der Provinz Anhui“ ausgezeichnet. „Ich freue mich sehr über diese hohe Wertschätzung der Arbeit meines Teams“, sagte Nelles.
Wesentliche Pilotprojekte der vielfältigen wissenschaftlichen Aktivitäten von Prof. Nelles in China waren die getrennte Sammlung und Verwertung von biogenen Abfällen, die thermische Klärschlammbehandlung, der Aufbau des Studienganges Umweltingenieurwesen, eine Studie zur Abfallverbrennung in China sowie die Durchführung von Internationalen Umwelttagungen in Hefei seit 2004, die alle zwei Jahre stattfinden. Die Tagung für 2012 ist gerade in Vorbereitung. Besondere Verdienste hat sich das Team von Nelles auch bei der Umweltbildung in Grundschulen erworben.
„Wir haben abfallwirtschaftliche Konzepte für China entwickelt, die an die speziellen chinesischen Bedingungen angepasst und nun teilweise als Vorgaben direkt in den aktuellen 5-Jahresplan eingeflossen sind“, erklärt Nelles. Gegenwärtig nimmt die Vermeidung und Verwertung von Abfällen in China eine wesentliche Stellung ein. „Deutschland ist im Bereich der Abfalltechnik Weltmarktführer und leistet hier einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Dieses know how wird in China sehr geschätzt“, weiß Nelles.
In China arbeiten derzeit mehr als 300.000 ausländische Experten, von denen pro Jahr 50 vom chinesischen Staat ausgezeichnet werden. Deutschland war in diesem Jahr gleich mit neun Experten vertreten, was Nelles „ als Zeichen für die intensive und gute Kooperation zwischen China und Deutschland“ wertet. Die übrigen Preisträger kommen aus 20 verschiedenen Ländern.
Der „Nationale Freundschaftspreis“ der VR China wird seit 1991 jährlich vergeben. Die Preisträger sind meist Wissenschaftler, die für die langjährige intensive Kooperation mit China ausgezeichnet werden. Das Durchschnittsalter der Preisträger liegt bei über 60 Jahren. „Ich bin mit 45 Jahren einer der jüngsten Auserwählten seit es diesen Preis gibt“, freut sich der Rostocker Agrar- und Umweltexperte.
Kontakt
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. mont. Michael Nelles
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