„Globale wissenschaftlich-technologische Herausforderungen lassen sich am besten in einem weltweiten Netzwerk bewältigen. Auf den Gebieten Energie, Mobilität sowie Bauen und Wohnen können und werden wir und unsere internationalen Partner in den nächsten Jahren viel voneinander lernen. Die Förderung durch den DAAD wird der Internationalisierung der TU Darmstadt weiteren Schub geben“, sagte TU-Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel.
Tongji-Universität: Jahrzehntelange Partnerschaft
Zwischen der Technischen Universität Darmstadt und der Tongji-Universität besteht bereits seit 1980 eine offizielle Kooperation, die zum 30-jährigen Jubiläum im Jahr 2010 erneuert und erweitert wurde. Zuletzt hatten beide Universitäten im Januar 2012 vereinbart, gemeinsam das Doktorandenkolleg „Clean Water China“ einzurichten und zur „World Horticulture Exposition 2014“ in der Stadt Qingdao eine semizentrale Demonstrationsanlage zu errichten. Um diese bereits seit Jahrzehnten bestehende Partnerschaft auf eine neue Stufe zu heben, werden beide Universitäten neue Forschungskooperationen eingehen sowie den Austausch in Studium und Lehre erheblich ausweiten und auf weitere Fächer ausdehnen. Zudem sollen Forschungsreisen Darmstädter Nachwuchswissenschaftler nach Shanghai und die Aufenthalte chinesischer Gastwissenschaftler in Darmstadt finanziell unterstützt werden. Zum Management der strategischen Partnerschaft wird in Darmstadt eine Geschäftsstelle, auf dem Campus der Tongji-Universität in Shanghai ein Liaison-Büro eingerichtet. Für ihr Konzept zur Vertiefung der Partnerschaft hatte die TU Darmstadt im Rahmen des DAAD-Programms „Strategische Partnerschaften und thematische Netzwerke“ für die kommenden vier Jahre rund 900.000 Euro beantragt.
Sauberes Wasser für China und Südostasien
In einem zweiten Projekt wird die TU Darmstadt Partner aus verschiedenen Forschungskooperationen zu einem internationalen Netzwerk im Bereich Wassertechnologien zusammenführen, das sich insbesondere mit der Wasserversorgung schnell wachsender Mega-Cities in wasserarmen Regionen in China und Südostasien befassen soll. Im Bereich Wassertechnologien arbeitet das Institut IWAR der TU Darmstadt seit Jahren eng mit verschiedenen asiatischen Forschungspartnern zusammen. Unter der Leitung des Direktors des Instituts IWAR, Prof. Dr.-Ing. Peter Cornel, wird die Universität diese Kooperationsbeziehungen zu einem länderübergreifenden, leistungsstarken Netzwerk zusammenführen. Ziel des Zusammenschlusses ist es insbesondere, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und so hochqualifizierte Ingenieure für die deutsche, chinesische und vietnamesische Wasserwirtschaft zu gewinnen.
Zu den Partner des Netzwerks „Clean Water China and Southeast Asia“ zählen neben der TU Darmstadt die Tongji-Universität in Shanghai (China), die Qingdao Technological University (China) und die Hanoi University of Civil Engineering (Vietnam), außerdem der deutsche Wasserwirtschaftsverband German Water Partnership, der chinesische Branchenverband China Urban Water Association und die Vietnam Association of Civil Engineering Environment. Ebenfalls ins Netzwerk eingebunden werden soll die Nanyang Technological University (Singapur). Für den Aufbau des Netzwerks hatte die TU Darmstadt im Rahmen des DAAD-Programms „Strategische Partnerschaften und thematische Netzwerke“ für die kommenden vier Jahren rund 800.000 Euro beantragt.
Das DAAD-Programm „Strategische Partnerschaften und thematische Netzwerke“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert und soll deutschen Hochschulen ermöglichen, gemäß der hochschuleigenen Internationalisierungsstrategie ausgewählte Partnerschaften mit Hochschulen im Ausland auszubauen und so ihr internationales Profil zu stärken. Im Rahmen des Programms finanziert der DAAD bundesweit 21 Projekte, die deutschen Hochschulen hatten sich mit insgesamt 117 Anträgen beworben.