StartseiteLänderAsienChinaDBFZ begleitet Weltbank-Projekt zum Bau von sechs Pilotbiogasanlagen in China

DBFZ begleitet Weltbank-Projekt zum Bau von sechs Pilotbiogasanlagen in China

Die Volksrepublik China strebt im Bereich der energetischen Biomassenutzung eine massive Weiterentwicklung an. Um die Qualität der Biogasanlagen zu verbessern, sollen in einem von der Weltbank teilfinanzierten Vorhaben insgesamt sechs Biogasanlagen mit Know-how und Technik "Made in Germany" unterstützt werden. Die hochkarätige internationale Expertengruppe zur wissenschaftlichen Begleitung wird geleitet von Prof. Dr. mont. Michael Nelles, dem wiss. Geschäftsführer des Deutschen Biomasseforschungszentrums DBFZ.

Mit rund 70 Millionen Euro beteiligt sich die Weltbank am Bau von insgesamt sechs Biogasanlagen in der chinesischen Provinz Hebei. Zusammen mit Wissenschaftlern der renommierten China University of Petroleum – Beijing (CUPB) übernimmt die 20köpfige Expertengruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Nelles (DBFZ/Universität Rostock) und Dr. Walter Stinner (DBFZ) die wissenschaftliche Begleitung (Beratung, Konzepterstellung, Implementierung, Fehleranalyse) des Vorhabens, das voraussichtlich im Jahr 2021 abgeschlossen werden soll. Die geplanten sechs Biogasanlagen können sowohl Gülle als auch organische Abfälle und Reststoffe verarbeiten und stellen Modelllösungen für das künftige umweltverträglichere Entsorgungssystem der Provinz dar. Darüber hinaus sollen sie Treibhausgasemissionen in erheblichem Umfang einsparen. Die Reststoffe aus der Biogaserzeugung werden als Sekundärdüngemittel wieder in die regionale Landwirtschaft zurückgeführt. Mit der geplanten Biogasproduktion sollen über 100.000 Haushalte der Region mit Energie versorgt werden.

"Als Experten-Konsortium freuen wir uns ganz besonders über das Weltbank-Projekt, da es umfangreiche Möglichkeiten bietet, sich in China über einen Zeitraum von insgesamt sechs Jahren mit deutschem Know-how im Bereich der Biogastechnologie einzubringen. Darüber hinaus haben wir als DBFZ weitere Maßnahmen angestoßen, die wir als aktiven Teil einer dauerhaften Kooperation mit der CUPB und chinesischen Entscheidungsträgern im Bereich der energetischen Biomassenutzung sehen. Insbesondere im Biogasbereich zur kombinierten stofflichen und energetischen Verwertung von biogenen Abfällen und Reststoffen ist China ein Wachstumsmarkt, den wir mit unserer umfangreichen Kompetenz aktiv mitgestalten möchten", so Prof. Michael Nelles.

Kooperation mit chinesischer Universität soll weiter ausgebaut werden

Auf der von der China Agricultural University (CAU) veranstalteten "Great Cycle Conference", bei der international führende Wissenschaftler aus vier Kontinenten ihre Ergebnisse aus den Bereichen Bioenergie und Schließung von Nährstoffkreisläufen aus organischen Abfällen vorstellten und diskutierten, wurde deutlich, dass China die Biogastechnologie als Querschnittstechnologie zur umweltverträglichen Abwasser- und Abfallbehandlungstechnologie, als flexible und vielfältig nutzbare Energietechnologie, als Weg zur Schließung der Nährstoffkreisläufe und zur Erhaltung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit erkannt hat. Trotz der international aktuell niedrigen Energiepreise will China den Biogassektor deutlich ausbauen. Bei persönlichen Gesprächen zwischen den Experten des DBFZ und den Professoren Renjie Dong (Leiter des Bereiches Bioenergie an der CAU) und Quiao Wei (Assistant Professor) wurde nochmals das Interesse an der begonnen Zusammenarbeit bekräftigt und beschlossen, die Kooperation im Bereich des gegenseitigen Wissenstransfers weiter auszubauen.

Deutsch-Chinesische Sommerschule im Oktober

Vom 12. bis 16. Oktober 2015 werden sich in Leipzig und Rostock 35 Dozenten und Doktoranden im Rahmen einer beim Chinesisch-Deutschen Zentrum der Wissenschaftsförderung (CDZ) beantragten „Summer School“ zum Thema der energetischen und stofflichen Nutzung von biogenem Abfall und Reststoffen austauschen. Neben Fachvorträgen der chinesischen und deutschen Wissenschaftler und Praxispartner sind auch Besuche auf der HTC- und Trockenfermentationsanlage in Halle-Lochau sowie der Müllverbrennungsanlage in Rostock geplant. Außerdem sollen konkrete Projekte mit den Partnern der China University of Petroleum Beijing (CUPB), der China Agricultural University (CAU), der Tongji University Shanghai sowie der Dalian University of Technology vorbereitet werden. Die Summer School 2015 wird vom DBFZ, der Universität Rostock und der Tongji University organisiert.

Kontakt 

Paul Trainer
Deutsches Biomasseforschungszentrum
Tel.: +49 (0)341 2434-437
paul.trainer(at)dbfz.de 

Deutsches Biomasseforschungszentrum

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden.

Quelle: Deutsches Biomasseforschungszentrum / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: China Themen: Energie Umwelt u. Nachhaltigkeit Förderung Engineering und Produktion Bildung und Hochschulen

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