„Der Kontakt nach China ist uns sehr wichtig, weil uns China rechtlich gesehen nähersteht, als man denkt“, erklärt Prof. Eichenhofer. „In China wird das deutsche Zivilrecht seit über einem Jahrhundert hoch geachtet. Es galt dort sogar bis in die 1930er Jahre hinein und gilt noch heute in Taiwan und Südkorea.“
Als erste Jenaer Rechtswissenschaftlerin ist Dr. Jessica Schmidt vom Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Privatversicherungsrecht und Internationales Privatrecht nach Peking gereist. Sie nahm an einem Workshop an der UIBE teil und hielt dort einen Vortrag über das Europäische Unternehmensrecht. Außerdem besuchte sie die Jahrestagung der Asian Law & Economics Association, um dort über die Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea) zu sprechen – eine seit 2004 zur Verfügung stehende, europäische Rechtsform, von der inzwischen viele große Unternehmen Gebrauch gemacht haben.
„Die chinesischen Kollegen sind sehr am europäischen Wirtschaftsrecht interessiert“, berichtet Jessica Schmidt. So beobachten sie etwa die 2008 im Rahmen der Reform des deutschen GmbH-Gesetzes eingeführten Erleichterungen für die Gründung junger Unternehmen. „Außerdem ist auch einmal interessant, von außen auf unser Rechtssystem zu blicken“, sagt Jessica Schmidt zu den Vorteilen der Reise. „Gerade weil sich die Chinesen schon so lange mit unserem Recht befassen.“
Die Jenaer Juristen hoffen nun auf einen baldigen Gegenbesuch aus Fernost – möglichst im nächsten Jahr.
Kontakt
Dr. Jessica Schmidt, LL.M.
Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 - 942145
E-Mail: jessica.schmidt(at)uni-jena.de
Web: www.uni-jena.de