Einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP) und des International Water Management Institute (IWMI) zufolge tragen die Gewährleistung einer nachhaltigen Wasserversorgung und die Nahrungsmittelsicherheit angesichts des Klimawandels zum Schutz des Planeten bei. Ärmere Gemeinschaften erhalten dadurch wirtschaftliche Vorteile und erzeugen mehr Nahrung pro Einheit landwirtschaftlicher Fläche. Aber wie machen wir das am besten? Europäische Forscher liefern eine "weise" Antwort auf diese Frage.
Das Projekt HighARCS ("Highland aquatic resources conservation and sustainable development") führte eine multidisziplinäre Analyse von Wasserressourcen im Hochland von fünf asiatischen Standorten durch. Die Forscher befassten sich mit Umweltschutzfragen und den Optionen einer "klugen Nutzung".
Damit soll eine nachhaltige Erhaltung der aquatischen Ressourcen, der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme durch geeignetes Management gewährleistet werden. Die Forschung hat bereits dazu geführt, dass der internationale Umweltschutzverband IUCN (International Union for Conservation of Nature) seiner Roten Liste der gefährdeten Arten eine Reihe von Pflanzen, Fischen, Weichtieren, Krebstieren und Insekten hinzugefügt hat.
Unter der Leitung der Universität Essex im Vereinigten Königreich hat das HighARCS-Konsortium zunächst drei Regionen ermittelt, die von aquatischen Ressourcen im Hochland abhängig sind: Guangdong, China; Uttarakhand und Westbengalen, Indien, sowie Nord- und Zentralvietnam. Anschließend wurden die Strategien der Lebensgrundlage der Gemeinden in den Regionen und die Ökosystemdienstleistungen an den betreffenden Standorten untersucht. Dann wurde die räumliche Verteilung der aquatischen Ressourcen im Hochland mit Nebenakteuren abgebildet.
Das Team fand heraus, dass in den vergangenen Jahren nicht genug getan wurde, um den Entwicklungsländern die notwendigen Kenntnisse zu vermitteln, damit sie richtige Entscheidungen treffen können oder um Richtlinien für eine gerechte Nutzung und Erhaltung der aquatischen Ökosysteme zu entwickeln. Es wurde auch festgestellt, dass die Beteiligten und politischen Entscheidungsträger nicht richtig mit den Gemeinden, die von den aquatischen Ökosystemen im Hochland abhängen, insbesondere jenen in gefährdeten Gebieten, kommunizieren. Ressourcenmanagement und Schutz der Lebensgrundlage sind erforderlich und könnten durch bessere Management-Praktiken gewährleistet werden, so das Team.
Die Forscher erarbeiteten "Situationsanalysen" über die einzelnen Untersuchungsgebiete. Sie beinhalteten Informationen über die Strategien für die Lebensgrundlage der Gemeinschaften und die dazugehörigen Ökosystemleistungen, Einschätzungen der institutionellen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, Beschreibungen der Marktnetze sowie Daten über wichtige Akteure wie Unternehmen, Einzelpersonen und Umweltschutzbüros.
Das Team hat auch die Entwicklung von Integrierten Aktionsplänen unterstützt, in denen Schutz, Lebensgrundlage und politische Aussichten der Standorte detailliert aufgeführt werden. Es wurde die "Flaggschiff-Arteninitiative" eingeführt, die die Arten bestimmt, die Sorgen bereiten oder deren Lebensgrundlage gesichert werden muss. Als größte Bedrohungen wurden Verschmutzung, Zerstörung von Lebensräumen und Raubbau identifiziert.
Lineale, um Fischlängen zu messen, Plakate über die Fischreife und Informationsblätter sind nur einige der Tools, die das Team zur Verbesserung der Kommunikation empfiehlt.
In Kombination mit der Arteninitiative sollen die Projektberichte das Bewusstsein über die Bedeutung der nachhaltigen aquatischen Ressourcen des Hochlands verbessern - und zwar sowohl lokal als auch im Ausland. Sobald das Projekt im Dezember endet, werden die Daten an die entsprechenden Interessengruppen und die breite Öffentlichkeit weitergegeben werden.
Die HighARCS Projekt wurde unter dem Themenbereich "Umwelt" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) mit Mitteln in Höhe von 1,5 Mio. EUR unterstützt und vereint Experten aus China, Dänemark, Indien, von den Philippinen, aus der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und aus Vietnam.
Weitere Informationen sind abrufbar unter:
HighARCS
http://www.higharcs.org/
Projektdatenblatt
http://cordis.europa.eu/projects/rcn/89357_en.html