Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath, Vizepräsident für Forschung der Universität Oldenburg, sagte dazu, die Energieforschung werde wie kaum ein anderes Thema die Wissenschaft langfristig und weltweit bewegen. Deshalb sei die EXPO ein hervorragendes Forum, um Oldenburgs hohe Kompetenzen auf diesem Gebiet zu zeigen. Zudem sei die Beteiligung am Bremer EXPO-Auftritt in Shanghai Ausdruck für die schon seit geraumer Zeit sehr gute Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und Bremen gerade auch im Energiebereich.
Die Universität Oldenburg gehörte vor 30 Jahren zu den ersten europäischen Hochschulen, die sich die Erforschung erneuerbarer Energien zur zentralen Zukunftsaufgabe machte. Daraus hat sich ein Energieforschungsstandort im Nordwesten Deutschlands entwickelt, der auch zu zahlreichen Firmengründungen geführt hat. In der Metropolregion Bremen-Oldenburg wird heute die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Industriezweig auf etwa 20.000 geschätzt.
Die Oldenburger Forschungen werden insbesondere von der Arbeitsgruppe Energie- und Halbleiterforschung der Universität Oldenburg mit allein 130 MitarbeiterInnen, vom Windenergie-Kompetenzzentrum ForWind (40), vom EWE-Forschungszentrum NEXT ENERGY (50), dem Bereich "Energie" im Informatik-Institut OFFIS (40) sowie einer jüngst gegründeten Forschergruppe für Speichertechnik des Bremer Fraunhofer Instituts IFAM getragen.
In dem Film, den die Universität von der Bremer Produktionsfirma fact & film über die Oldenburger Energieforschung für die EXPO drehen ließ, wird auch gezeigt, dass das Thema Energie eine wichtige Rolle im Studienangebot - auch im Lehramtsstudium - und in der Weiterbildung spielt.
Der Oldenburger Energiekonzern EWE AG zeigt auf der EXPO den mit Karmann entwickelten Elektro-PKW E3. Die EWE will damit die Einbindung von Elektrofahrzeugen in die Energienetze der Zukunft demonstrieren. Die Akkus der Fahrzeuge könnten künftig als Speicher genutzt werden. So könnten sie bei einer starken Einspeisung von Strom ins Netz, etwa bei viel Wind, geladen werden und Strom ins Netz zurückspeisen, wenn die Produktion aus erneuerbaren Energien geringer ausfällt als der aktuelle Bedarf.
Das dritte Projekt Oldenburgs ist das "Schlaue Haus", das im Zentrum Oldenburgs als ein Haus der Wissenschaft entsteht und dessen Modell auf der EXPO präsentiert wird. Ausgangspunkt ist ein historisches Wohnhaus, das renoviert und mit einem sehr modernen Anbau versehen wird. Auf 1.200 Quadratmetern Nutzfläche wird sich die Architektur vom 16. Jahrhundert (Bau des alten Gebäudes) bis ins 21. Jahrhundert widerspiegeln. Das international renommierte Stuttgarter Architekturbüro Behnisch entwickelte dafür ein Konzept für ein Niedrig-Energie-Haus, in dem Veranstaltungen und Tagungen stattfinden können und gleichzeitig mit den Bereichen "Energie & Klimaschutz" sowie "Wohnen & Leben in der Zukunft" wissenschaftliche Kernkompetenzen präsentiert werden. Mit dem Projekt wird der Gedanke der "Stadt der Wissenschaft 2009" - die populärwissenschaftliche Vermittlung von Bildung und Forschung - aufgegriffen und weitergetragen. Das Haus wird von einer Gesellschaft, als deren Teilhaber die Universität Oldenburg, die Jade Hochschule und das Infomatik-Institut OFFIS vorgesehen sind, gebaut und unterhalten. Es soll ab Sommer 2011 zu einer Attraktion für die Besucher Oldenburgs und die Menschen in der Region werden.
Kontakt
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jürgen Appelrath
Tel.: 0441 - 798 - 5456
E-Mail: hans.juergen.appelrath(at)uni-oldenburg.de