Die Kooperation des Studiengangs Energie- und Prozesstechnik knüpft damit an langjährige gute Erfahrungen der Maschinenbauer und Wirtschaftsingenieure mit dem chinesischen Hochschulpartner an. Im August 2013 wird die erste Binger Austauschstudentin des neuen Programms mit zwei angehenden Wirtschaftsingenieuren und einem Maschinenbau-Ingenieur nach China fliegen, um dort ein Jahr zu studieren. Im Gegenzug erwartet die FH Bingen zum Wintersemester neun Studierende aus Shanghai, die hier zwei Semester für ihren Bachelor-Doppelabschluss absolvieren: Vier im Fahrzeugbau, zwei im Wirtschaftsingenieurwesen und drei in der Gebäudetechnik.
Etabliert ist auch das internationale Study Semester zum Schwerpunkt Erneuerbare Ressourcen, das im dritten Jahr großes Bewerberinteresse, vor allem aus Brasilien und Norwegen, erreicht. Nur wenige Plätze für das betreuungsintensive Studienangebot sein noch frei, meldet das Akademische Auslandamt, das derzeit Wohnraum für die Gaststudierenden organisiert.
Binger Know-how und besonders die Stärken der FH in den Bereichen Agrarwirtschaft, Fahrzeugtechnik, regenerative Energien und Umweltschutz sind gefragt und das Interesse internationaler Hochschulen an einer Zusammenarbeit steigt. Zu den weltweit 44 Hochschulpartnern reihte sich jüngst die University of Durban (Südafrika) ein. Zudem wurden erste Schritte für eine Partnerschaft mit der agrarischen Hochschule in Kétou/Benin eingeleitet. Im Frühjahr 2013 hatte eine Studierendengruppe eine Benin-Exkursion unternommen, zusätzlich hatte die FH Laborausstattung für die westafrikanische Hochschule organisiert. Im September wird Agrarprofessor Dr. Hartmut Sommer dort Vorlesungen halten.
Auch zu anderen afrikanischen Ländern knüpft die FH Kontakte für mögliche Kooperationen. Gerade kam Agrarprofessor Clemens Wollny von Gesprächen mit dem Erziehungsminister und Leitern von Hochschulen in Ruanda zurück. Sie zeigten großes Interesse am partnerschaftlichen Austausch in angewandten Wissenschaften, insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich.
Binger Studierende reagieren positiv auf die offenen Türen im Ausland. „Gestiegenes Interesse an Mobilität beobachten wir bei Studierenden in der Prozesstechnik, in den neuen Studiengängen Regenerative Energiewirtschaft, Mobile Computing und im Masterbereich. Vor allem bei kurzen Auslandsaufenthalten für Fachkurse und Summer Schools mit wenig Zeitverlust im regulären Studium boomt die Nachfrage“, weiß Jutta Zimmer vom Akademischen Auslandsamt. Die Hochschule unterstützt die Studenten bei der Finanzierung mit Geldern aus unterschiedlichen Fördertöpfen. Das aktuell vom Deutschen Akademischen Austauschdienst proklamierte Ziel, 50 Prozent der Absolventenjahrgänge sollten künftig studienbezogene Auslandserfahrung vorweisen, hält Vizepräsidentin Professor Dr. Antje Krause für sehr ambitioniert, sieht jedoch die FH Bingen mit ihrem vielfältigen Angebot auf einem guten Weg dorthin.