StartseiteLänderAsienChinaGründung eines Französisch-Chinesischen Zentrums für Katastrophenmedizin

Gründung eines Französisch-Chinesischen Zentrums für Katastrophenmedizin

Berichterstattung weltweit

Im Rahmen des zweiten chinesisch-französischen Kolloquiums zu Gesundheitsnotfällen und Katastrophenmedizin wurde am 27. März 2017 die Gründung eines gleichnamigen Zentrums in China bekannt gegeben.

Das Zentrum befindet sich in Chongqing, einer 32 Millionen Einwohner großen Metropole im Osten Chinas. Es wurde nach dem Vorbild eines ähnlichen Zentrums in Peking konzipiert, welches 2004 eröffnet wurde. Ziel ist es, Erfahrungen mit  und die Expertise zu außergewöhnlichen Gesundheitsnotfällen zu teilen, die durch Naturkatastrophen, Infektionen (Vogelgrippe H5N9) oder virologische Bedrohungen (Zika-Virus) ausgelöst werden. Dafür werden vierteljährlich theoretische und praktische Seminare durch Forschergruppen aus Straßburg und Toulouse organisiert. Hierbei soll die Lehre durch Simulationsübungen eine wichtige Rolle spielen. Zudem werden die Notfallmediziner aus Chongqing Praxisaufenthalte im klinischen Universitätszentrum Toulouse (Centre hospitalier universitaire, CHU) absolvieren.

Hinter dem Zentrum steht die Partnerschaft der klinischen Universitätszentren und medizinischen Fakultäten der Universitäten Chongqing, Straßburg und Toulouse. Die drei Einrichtungen kooperieren bereits seit 17 Jahren: Um das Jahr 2000 wurden durch das chinesische Gesundheitsministerium im Rahmen seiner Krankenhausreform 17 Pilotpartnerschaften zwischen französischen und chinesischen Universitätskliniken etabliert. 2008 wurde die Kooperation zwischen Toulouse und Chongqing in der Medizin durch ein Abkommen formalisiert und wird zudem durch die Partnerschaft beider Städte verstärkt. Mediziner aus Toulouse lehren in diesem Rahmen in Chongqing und chinesische Mediziner bilden sich in Frankreich weiter.

Die Zusammenarbeit von Toulouse und Chongqing wird zudem durch vier frankophone Medizinstudiengänge an den medizinischen Fakultäten in Shanghai, Wuhan, Chongqing und Kunming begünstigt. Jedes Jahr dürfen zehn junge Mediziner aus diesen Programmen jeweils sechs Monate in den CHU von Toulouse und Straßburg verbringen. Mehr als 200 chinesische Ärzte haben so bereits einen Teil ihrer Ausbildung in Frankreich absolviert.

Zum Nachlesen:

Quelle: Réseau CHU Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: China Frankreich Themen: Lebenswissenschaften Infrastruktur

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